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Lindach: Lindacher Dorfbühne erlebt erneut Massenansturm

Lindach

Lindacher Dorfbühne erlebt erneut Massenansturm

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    Aufwändige  Verkleidungen und originelle Requisiten stachen dem Zuschauer beim Lindacher Laientheater ins Auge.
    Aufwändige Verkleidungen und originelle Requisiten stachen dem Zuschauer beim Lindacher Laientheater ins Auge. Foto: Kurt Albert

    Alle elf Termine nahezu ausverkauft

    Prächtig war die Stimmung im Sportheimsaal bei der Premiere des dreiaktigen Lustspiels „Das Phantom der Oma“ von Erich Koch, das die „Dorfbühne Lindach“ in diesem Jahr in Szene setzt. Einen unterhaltsamen und lustigen Abend mit viel Klamauk, überraschenden Aktionen, frechen Sprüchen, gewürzt mit Lokalkolorit, erlebte das Publikum.  

    Hohe Textsicherheit

    Die Darsteller überzeugten mit passender Gestik und Mimik und mit spontan eingebauten originellen Sprüchen, die gewiss nicht im Textbuch stehen. Souffleuse Magda Hellert musste fast nicht helfend eingreifen, weil die Schauspieler eine hohe Textsicherheit an den Tag legten. Besonders gefiel Heinz Rock in seiner Rolle als Geologe mit seinem gemimten Sprachfehler. Er stieß mit seiner spitzen Zunge ständig so schön an.

    „Das Eis ist gebrochen“, meinte Regisseur Rainer Feulner erleichtert nach dem gelungenen Premierenabend. „Denn man weiß im Vorfeld  ja nie so genau, wie das Stück beim kritischen Publikum ankommt.“ Aber die Lachsalven und der spontane Beifall, die so manche Aktion, beispielsweise die Raufereien zweier Kontrahenten mit der entsprechenden Kettenreaktion beim Publikum auslöste, bestätigten die richtige Auswahl und Umsetzung des Laientheaterstücks.

    Natürlich ging es wieder einmal um komplizierte Verwicklungen und Verwechselungen mit völlig überraschendem Ausgang. Habgier und Übervorteilungen, gekontert mit hinterhältigen Tricks, waren hier die Motive. Selbstverständlich durfte eine Liebschaft ebenso wenig fehlen wie der Schnaps und der Dorfdratsch.

    Grundstücksspekulationen

    Vordergründig ging es um vage Grundstücksspekulationen. Bürgermeister Manfred Teufel (Horst Niedermeyer) wollte mit Billigung seiner Geheimnis hütenden Ehefrau Erna Teufel (Erika Heller) dem Bauern Hans Windbruch (Christian Hellert) und seiner ebenfalls Geheimnis bewahrenden Ehefrau Claudia Windbruch (Gudrun Rieger)  einige große, aber vermeintlich wertlose Wiesengrundstücke zum Schnäppchenpreis abkaufen. Der an der Informationsquelle sitzende Bürgermeister wusste natürlich, dass auf den Wiesen demnächst ein Windpark gebaut werden sollte.

    Der Auftritt des Phantoms der Oma sorgte für die hinterhältigen, schrägen  Typen auf der Lindacher Theaterbühne für Angst und Schrecken.
    Der Auftritt des Phantoms der Oma sorgte für die hinterhältigen, schrägen Typen auf der Lindacher Theaterbühne für Angst und Schrecken. Foto: Kurt Albert

    Handfeste Raufereien

    Das führte ganz schnell zu Turbulenzen und tatkräftigen Raufereien, als dieser Coup später aufflog. Oma Bertha (Hennelore Wiederer) wollte mit allen Mitteln den Verkauf der Wiesen verhindern. Da kam ihr der alte Penner Karl (Jürgen Hellert) gerade recht als Helfer in der Not. Mit Schnaps und vorgespielter Trautsamkeit machte sie aus dem Penner ein Phantom, das die Machenschaften des Bürgermeisters aufdeckte.

    Aber da lagen auch noch andere „Leichen“ im Keller, sprich Liebschaften aus früheren Zeiten, die nun alle so nach und nach ans Licht kamen. Sehr zum Nachteil der beiden Verliebten Isabelle Windbruch (Lena Niedermeyer), Tochter des Bauern Hans, und Dieter Teufel (Martin Hellert), Sohn des Bürgermeisters. Es stellte sich heraus, dank des Spürsinns von Bertha und Karl, dass die beiden jungen Leute eigentlich Halbgeschwister sind. Da war es erst einmal vorbei mit Liebschaft und Heirat.

    Glückliches Ende

    Aber die umtriebige Postbotin Julia (Elisabeth Dägele) und der feine, spitzzüngige Geologe (Heinz Rock), der die Bodenverhältnisse der Wiesen untersuchen sollte, fanden in Zusammenarbeit mit der Oma und ihrem Phantom heraus, dass die Verhältnisse ganz andere waren. Letztlich gereichten diese dubiosen Tatsachen dem jungen Liebespaar doch noch zum Vorteil. Noch dazu als sich auch noch herausstellte, dass Oma Bertha quasi übernacht auch noch, dank ihres Phantoms, zur Lottomillionärin mutierte.

    Beeindruckend waren auch die originellen Verkleidungen mancher Darsteller. Besonders ins Auge stach da die des Penners Karl und die der Oma Bertha, die stets auch noch an die jeweilige Bühnensituation angepasst werden musste. Bühnenbild und Requisiten, von Daniela und Helmut Reisbeck organisiert, verliehen dem Stück eine heimelige Atmosphäre. Eva Rock kümmerte sich um die Maske, Thomas Schön bediente die Technik, Martina und Torsten Wehner sorgten für den Kartenvorverkauf. Sie melden so gut wie volles Haus an allen Aufführungsterminen. Allerdings sind noch einige Restkarten für den 120 Sitzplätze fassenden Saal vorhanden.

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