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Obbach: Linsen – Altbekanntes neu entdecken

Obbach

Linsen – Altbekanntes neu entdecken

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    Auf Schloss Gut Obbach werden die Linsen aus eigenem Anbau direkt im Hofladen vermarktet.
    Auf Schloss Gut Obbach werden die Linsen aus eigenem Anbau direkt im Hofladen vermarktet. Foto: Hella Hansen

    Linsen sind Trendsetter in der vegetarischen und veganen Ernährung und bringen hohe Vorfruchtwerte. Sie sind allerdings auch etwas unberechenbar. Wie Anbau, Aufbereitung und Vermarktung funktionieren können, zeigte eine Veranstaltung auf Schloss-Gut Obbach, zu der über 40 Teilnehmende kamen. Veranstaltende waren LeguNet, Naturland, die unterfränkischen Öko-Modellregionen und das Landwirtschaftsamt Bad Neustadt/Saale.

    Yannik Fella, Mitarbeiter vom Gut Obbach gab einen Überblick zu Linsenanbau, Aufbereitung und Vermarktung auf dem Naturland Hof. "Wir bauen Linsen vorwiegend auf unseren mageren Standorten an, meist im Gemenge mit Leindotter. Das ist leichter zu reinigen als ein Gemenge mit Hafer, Gerste oder Senf", sagt Fella. Aufbereitet wird die Ware in der hofeigenen Aufbereitungsanlage, verkauft im Hofladen. Die Linse liebt Trockenheit, passt zum Standort, ist eine Alternative für das sich ändernde Klima und bringt wegen ihres kleinen Markts gute Preise. "Die Erträge bei Linsen schwanken recht stark. Auf Gut Obbach ernten wir zwischen 3,5 und 14,5 Dezitonnen pro Hektar. Das muss in der Preiskalkulation mit abgebildet sein."

    Warum dann Linsen anbauen? Das kann Lorenz Köhler von der KornCorner GmbH beantworten. Mit einem Kollegen hat der Biolandwirt einen Online-Shop für Endverbraucher*innen aufgebaut, in Getreide, Saaten, Mehle und eben auch Hülsenfrüchte wie Linsen von ihm und weiteren Kolleg*innen aus der Region gekauft werden können. "Die heimischen Linsen finden einen guten Absatz, vor allem bei jungen Kund*innen, die Wert auf regionale Bioernährung legen, obwohl ihr Preis weit über dem von ausländischer Ware liegt".

    Diese Preisdifferenz hätte Katharina Gräf von der Marktgesellschaft der Naturland Bauern gerne kleiner. "Die Linse muss stabiler werden und höhere Erträge bringen, damit wären wir wettbewerbsfähiger", sagt sie. Dazu brauche es noch mehr Sortenforschung und Anbauerfahrung. Gräf und ihre Kolleg*innen vermarkten seit fünf Jahren Sonderkulturen wie Linsen, Kichererbsen und Co. Ihr Appell an Landwirt*innen: "Reden Sie mit uns, bevor Sie Sonderkulturen anbauen. Es ist viel möglich, muss jedoch geplant werden."

    Von: Anja Scheurich (Projektmanagerin, Öko-Modellregion Oberes Werntal)

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