Der Ruf, die zu sein, die sich aus Protest im rosa Mäntelchen im ehemaligen Waldschutzgebiet „Hoher Buchener Wald im Ebracher Forst“ symbolisch an für die Fällung vorgesehene dicke Buchen angekettet hat, wird Lisa Badum wohl noch länger anhaften und nacheilen. Doch die oberfränkische Grünen-Bundestagsabgeordnete hält Wort, indem sie den spektakulären Aktionen immer wieder politische Taten folgen lässt. So wie jetzt.
Bei der jüngsten Landesdelegiertenkonferenz der bayerischen Grünen in Bad Windsheim brachte die Abgeordnete für Bamberg und Forchheim und klimapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag zum Schutz des Nördlichen Steigerwaldes als einem der letzten wertvollen Laubwaldgebiete im Freistaat ein. Er wurde mit deutlicher Mehrheit angenommen. Dies teilt das Büro von Lisa Badum in einer Pressemitteilung.
Staatsregierung an internationale Vepflichtung erinnert
Der Antrag mit dem Titel „Skandal im Steigerwald beenden – Bayerische Wälder vor der Staatsregierung schützen" fordert die Staatsregierung dazu auf, einen Prozess für einen dritten Nationalpark anzustoßen sowie endlich zehn Prozent der öffentlichen Wälder aus der Nutzung zu nehmen. Das sei die Grundlage, um die internationale Verpflichtung einzuhalten und echten Natur- und Klimaschutz zu verfolgen. Der Antrag wurde ohne Gegenrede angenommen.
Dazu wird Lisa Badum in der Pressemitteilung wie folgt zitiert: „Versprechen der CSU im Natur- und Klimaschutz klingen in unseren Ohren wie leerer Hohn. Denn dort, wo die Staatsregierung handeln und konkret ihre Ziele verwirklichen könnte, stellt sie wertvolle Naturschätze nicht unter Schutz, sondern holzt hinterrücks wertvolle Bestände ab.“ Der Nördliche Steigerwald sei hierfür ein trauriges Beispiel, aber auch an vielen anderen Orten, wie etwa im Spessart, im Jura oder in den Alpen gäbe es noch großes Potential für Naturwälder. Doch besonders im Steigerwald müsse die Staatsregierung endlich ihren durchsichtigen Aktionsplan stoppen, einen Nationalpark durch vorzeitige Fällungen zu vernichten, heißt es in der Mitteilung.
Badum: Derartige Naturschätze lassen sich nicht mit Geld aufwiegen
Erneut wird von Lisa Badum die sofortige Unterschutzstellung des ehemaligen Geschützen Landschaftsbestandteils „Hoher Buchener Wald im Ebracher Forst“, sowie der angrenzenden unterfränkischen Gebiete gefordert. Lisa Badum: „Die Voraussetzungen für einen Nationalpark dürfen nicht zerstört werden, bevor es einen Prozess über einen dritten Nationalpark in Bayern geben wird.“ Überhaupt ließen sich Naturschätze wie im Steigerwald nicht mit Geld aufwiegen. Umso mehr habe sie sich über die große Unterstützung auf der Landesdelegiertenkonferenz gefreut, so die Abgeordnete aus Forchheim.
In ihrer Rede zum Antrag in Bad Windsheim, sagte Lisa Badum: „Ich war vor Ort und habe mir die die gefällten Stämme angesehen. Und das hat mich wütend gemacht, weil das unser Wald ist, weil alle von den Staatsforsten bewirtschafteten Wälder uns allen, der gesamten bayerischen Bevölkerung gehören.“ Die Bayerischen Staatsforsten hätten kein Recht auf Profit. Umso mehr gehe es darum, die Naturschätze im Freistaat zu schützen und nicht zu plündern.
