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SCHWEINFURT: LKA ermittelt nach Chemikalienfund

SCHWEINFURT

LKA ermittelt nach Chemikalienfund

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    Nachdem in einem Haus in Schweinfurt verschiedene Chemikalien gefunden wurden, mussten mehrere Gebäude evakuiert werden.
    Nachdem in einem Haus in Schweinfurt verschiedene Chemikalien gefunden wurden, mussten mehrere Gebäude evakuiert werden. Foto: Gerd Landgraf

    Gesperrte Straßen, evakuierte Häuser und vier Verhaftungen: Der Fund von verschiedenen Chemikalien hat am Montag in Schweinfurt für große Aufregung gesorgt. Auch Landeskriminalamt und Kräfte eines Sondereinsatzkommandos (SEK) waren vor Ort. Die aufgefundenen Chemikalien seien „in ihrer Gesamtheit zur Herstellung von Sprengstoff geeignet“, heißt es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken.

    Seit dem frühen Dienstagmorgen können die Bewohner mittlerweile wieder in ihre Wohnungen zurück, teilte ein Sprecher der Polizei Unterfranken auf Nachfrage mit. Rund 100 Menschen mussten zuvor in Sicherheit gebracht werden. Ein Teil der gefunden Chemikalien wurde am Montagabend gegen 21.30 Uhr kontrolliert gesprengt. Der Rest wurde abtransportiert. Die weitere Sachbearbeitung hat mittlerweile das Landeskriminalamt (LKA) übernommen.

    Ein Gerichtsvollzieher war am Montagmorgen zur Zwangsräumung einer Wohnung gekommen und hatte im Haus eine Ansammlung von Chemikalien entdeckt. Er verständigte die Polizei.

    Menschen in Sicherheit gebracht

    Da die Beamten eine Gefährdung der Bewohner nicht ausschließen konnten, wurde die Evakuierung des Hauses und der beiden benachbarten Mehrfamilienhäuser angeordnet. Ein Bereich von 200 Metern rund um das Haus wurde gesperrt. Rund 100 Menschen mussten ihre Wohnungen für mehrere Stunden verlassen.

    Drei Männer und eine Frau wurden vorläufig festgenommen. Bei drei dieser Personen hatte sich laut Polizei im Zuge der Ermittlungen der Verdacht erhärtet, dass sie mit den aufgefundenen Stoffen in Verbindung stehen könnten.

    Die chemischen Substanzen seien für den Bau von Rohrbomben geeignet gewesen, sagte Andy Laacke, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, am Nachmittag. Ein Terrorverdacht bestehe aber nicht.

    Am Nachmittag kamen Spezialisten des Landeskriminalamts aus München in Schweinfurt an und untersuchten das Haus, das mittlerweile leer geräumt war. Straßensperren hielten Neugierige und Journalisten fern. Obwohl durch die Sperrung eine der Hauptverkehrsstraßen nach Schweinfurt nicht zur Verfügung stand, kam es laut Polizei zu keinen gravierenden Verkehrsproblemen. Aus Sicherheitsgründen mussten die Häuser entlang der betroffenen Straße evakuiert werden. Auch die Bewohner der beiden Nachbarhäuser mussten ihre Wohnungen verlassen.

    Mehrere Hinweise auf verdächtige Personen

    Die Evakuierung leiteten die alarmierten Rettungsdienste, die sich auch um die Versorgung der rund 100 Anwohner in einer nahen Sporthalle kümmerten. Für den Transport der Menschen, die am Abend zurück in ihre Wohnungen konnten, wurde ein Bus des städtischen Verkehrsbetriebs eingesetzt. Für alle anderen wurde eine Notunterkunft eingerichtet. Bei den Vernehmungen der Anwohner durch die Polizei ergaben sich im Laufe des Tages mehrere Hinweise auf verdächtige Personen.

    Aufgrund dieser Erkenntnisse konnte in der Schweinfurter Innenstadt ein Mann festgenommen werden. Er hatte einen Rucksack bei sich, in dem jedoch keine unerlaubten Stoffe gefunden wurden. Der Mann wurde gegen 13.30 Uhr in Handschellen von schwer bewaffneten SEK-Kräften abgeführt.

    Nach 15 Uhr brachten die Techniker des Landeskriminalamts aus dem evakuierten Haus Proben der Chemikalien ins Freie, um diese zu zünden. Der erwartete Knall blieb allerdings aus.

    Entwarnung am Nachmittag

    Entwarnung gab es dann gegen 16.30 Uhr am Montag. Neben der Polizei konnten auch die Feuerwehr und der Rettungsdienst, die im Rahmen der Räumung, Absperrung und Betreuung der Anwohner im Einsatz waren, ihre Kräfte wieder abziehen. Sechseinhalb Stunden nach Beginn des Polizeieinsatzes stand fest, dass die Chemikalien nicht zufällig angehäuft worden waren.

    Eine abschließende Beurteilung hinsichtlich der Gefährlichkeit und einer etwaigen Bestimmung der Stoffe ist laut Polizei Gegenstand der noch andauernden Ermittlungen. Die aufgefundenen Chemikalien werden nun durch Experten des Bayerischen Landeskriminalamts untersucht.

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