In den Ruhestand ist die Rektorin der Grund-und Mittelschule, Marianne Friedrich, verabschiedetet worden. Schulamtsdirektorin Gabriele Freiberg überreichte die Urkunden. Eine Erkrankung hatte die umtriebige Rektorin vor rund einem Dreivierteljahr zum Einhalten gezwungen. Elke Klehe, bisherige Konrektorin der Schule, wird ihre Nachfolgerin, verkündete die Schulamtsleiterin.
1978 nach Unterfranken
Freiberg zeigte den beruflichen Werdegang von Friedrichs auf, die aus Amberg in der Oberpfalz stammt. Nach dem Studium leitete sie ihren Vorbereitungsdienst in Nürnberg, um 1978 als Lehrerin auf Probe an der Teilhauptschule in Oberschwarzach ihren Dienst anzutreten. Dort habe sie 19 Jahre in vorbildlicher Weise äußerst engagiert gewirkt als eine den Schülern zugewandte, innovative Lehrerin, wie Freiberg sagte. Bei zahlreichen Schulveranstaltungen sei sie immer zur Stelle gewesen, plante und organisierte mit Elan, Schwung, Kreativität und Freude.
Darüber hinaus war Marianne Friedrich viele Jahre als gefragte Praktikumslehrerin für Evangelische Religion tätig, wirkte als Betreuungslehrerin, hielt Unterrichtsbeispiele für verschiedene Seminare und engagierte sich als Referentin bei Fortbildungsreihen des Schulamtes.
Sie leitete zwei Schulen
1999 wurde Friedrich mit der Stelle der Konrektorin an der Volksschule Kolitzheim betraut. Im August 2007 übernahm sie die Leitung der damaligen Hauptschule Sennfeld. Drei Jahre später kam die Leitung der Grundschule hinzu.
Ihr sei es gelungen beide Schulen zusammenzuführen und im positiven Sinn die Schulentwicklung voranzutreiben, sagte Schulamtschefin Freiberg.
So übernehme die Schule Sennfeld bereitwillig besondere Aufgaben für den Schulamtsbezirk. Unter anderem ist seit einigen Jahren die landkreisweite Praxisklasse dort verankert. Ehrenamtlich engagiert sich Friedrich als Vertrauensfrau der evangelischen Kirchengemeinde Volkach, im Dekanatsausschuss und Präsidium des Dekanats Castell, als Gottesdienstleiterin und Lektorin.
Pflege von „Kraut und Rüben“
Bürgermeister Emil Heinemann erinnerte an die Einrichtung der Ganztagsschule, viele gemeinsame Absprachen und das Finden von Gemeinsamkeiten mit der Schule Gochsheim, die Einrichtung und Ausstattung eines Speiseraumes, die Einführung der Nachmittagsbetreuung, aber auch an die Einrichtung der Jugendsozialarbeit zunächst an der Mittelschule und später auch an der Grundschule. Gemeinsam habe man aber auch eine Schulsanierung durchgestanden. Heinemann sprach beispielhaft die Gründung der Schülerfirma „Farbklecks“ und des Fördervereins der Schule an.
Sennfeld werde das Gemüsegärtchen am Main genannt, führte Heinemann aus. „Und im übertragenen Sinn haben ja auch Sie in diesem Gärtchen Schule viel gearbeitet. Sie haben unser junges Gemüse – von der gemeinen Kartoffel bis zum zarten Salatpflänzchen – gehegt, bearbeitet und gepflegt. Wenn nötig musste auch einmal Unkraut gejätet oder Pflanzen nachgerichtet und behandelt werden.“
Marianne Friedrich sei eine Lehrerin mit Leib und Seele. Deswegen würdigte er im Namen aller beteiligten Gemeinden „die Hege- und Pflegearbeit an unseren örtlichen und regionalen Kräutern, am Kraut und an den Rüben“.
Dank sagten Frank Siegel (Elternbeirat), Walter Schäffer (Personalrat), Andrea Maier und Katrin Beinrott (Gochsheimer Schulleiter) und Elke Klehe (Konrektorin).
Plädoyer für kleine Klassen
Marianne Friedrich redete in ihrem Schlusswort Klartext: Es habe viele Mosaiksteine in ihrem Berufsleben gegeben, die Freude und Spaß bereitet hätten. Viele Schulreformen und Entwicklungen sehe sie aber kritisch, da sie den gesellschaftlichen Wandel mit einem veränderten Verhalten von Schülern und Eltern nicht berücksichtigten. Deshalb stehe ihre Forderung nach kleineren Klassen an erster Stelle.
Die Beiträge der Chorwürmchen, der Tanzkinder der Nachmittagsbetreuung und der Lehrerchor sowie die Bewirtung durch das Schülercafé sorgten für eine klingende und würzige Verabschiedung Marianne Friedrichs – von ihren Kollegen stets liebevoll „Löwenmutter“ genannt.