Der alte Preußenkönig hätte den Zweimetermann mit Gold aufgewogen. Für seine Familie, aber auch für die Kolpingfamilie, ist er des Goldes wert: Ludwig Paul senior, der „Pauls-Vater" wie er von allen Nahestehenden beinahe liebevoll, aber auch respektvoll genannt wird. Am Montag, 10. Februar, feiert er 80. Geburtstag.
Vielen Schweinfurtern ist der fünffache Familienvater noch gut aus den Sitzungen der Schwarzen Elf bekannt. Dort war er fast 40 Jahre Mitglied im Elferrat. Siebzehn Jahre lang stand er mit seinen Kindern und Schwiegerkindern als Gesangsgruppe „Die Eintagsfliegen“ auf der Bühne. Unvergessen ist seine volltönende Bassstimme, doch vor allem seine ansteckende Fröhlichkeit.
Der bekennende Christ bezieht seine Lebenshaltung aus dem Glauben, er ist ein Konservativer, aber kein Gestriger. Geschätzt wird seine Toleranz gegenüber Andersdenkenden.
Ludwig Paul war nicht nur als Fastnachter aktiv. Der selbständige Schreinermeister wirkte bei Zeltlagern und Jugendfreizeiten mit, half beim Einrichten des Jugendtreffs. Er gilt als die personifizierte Hilfsbereitschaft, als Mann der Herzlichkeit und des beherzten Zupackens. Unvergessen ist sein Einsatz beim Ausbau des Familienferienheimes der Kolpingfamilie in Michelau. Ludwig Paul, in Heidelberg geboren, kam als 14-Jähriger nach Laufach bei Aschaffenburg. Schnell wurde er heimisch, engagierte sich im Gemeinwesen, war Mitbegründer der dortigen Kolpingfamilie und gestaltete die ersten modernen Jugendgottesdienste. Das Kolpingwort „Schön reden tut's nicht, die Tat ziert den Mann“ wurde seine Maxime. Er engagierte sich politisch, fand bald zur CSU, gründete eine Familie. Schließlich der Wechsel in Schweinfurter Gefilde und Errichtung eines Eigenheimes in Bergrheinfeld. Es versteht sich nahezu von selbst, dass der „Pauls Vater“ auch dort bald für Gottes Lohn auf vielen Baustellen wirkte. „Bei uns war immer was los“, sagt Ludwig Paul junior, einer seiner Söhne. Auch am Geburtstag wird wieder einiges los sein, wenn fünf Kinder, elf Enkel und zahlreiche Freunde zum Gratulieren kommen. Hans Driesel