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SCHWEINFURT: Maler und Lackierer: Von der Krise noch wenig zu spüren

SCHWEINFURT

Maler und Lackierer: Von der Krise noch wenig zu spüren

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    Wolfgang Spieß, Obermeister der Lackierer und Maler, hofft auf Aufträge aus dem Konjunkturprogramm II.
    Wolfgang Spieß, Obermeister der Lackierer und Maler, hofft auf Aufträge aus dem Konjunkturprogramm II. Foto: FOTO Waltraud Fuchs-Mauder

    Im Maler- und Lackierer-Handwerk läuft das Geschäft in der kalten Jahreszeit saisonbedingt auf reduzierten Touren. Ausgelastet sind nur die Firmen, die genügend Aufträge beim Innenausbau haben, sagt Obermeister Wolfgang Spieß.

    Die Auftragsbücher der 33 Mitgliedsbetriebe in Stadt und Landkreis Schweinfurt hat die weltweite Finanzkrise noch nicht erreicht. Der Auftragsbestand sei normal. Und so setzten die Maler und Lackierer auf die Wirtschaftsexperten, die für die zweite Jahreshälfte 2009 bereits wieder einen Aufschwung sehen. „Kommt es so, dann haben wir Glück gehabt, die Rezession wäre an uns vorbeigegangen“, sagt der Obermeister.

    Vom Einzelkämpfer bis zum Kleinunternehmer mit einem Dutzend Beschäftigter reicht der Personalstand bei den Betrieben. Ausgebildet wird fleißig. In den letzten Jahren hat die Zahl der Lehrlinge zugenommen. An der Berufsschule gibt es zwei Ausbildungsklassen. An Bewerbungen fehlt es auch diesem Handwerk nicht. „Doch wir bekommen nicht immer die, die wir wollen“, meint Spieß und spricht damit einen mangelhaften Bildungsstand bei vielen Hauptschulabgängern an.

    Schlechtes Ansehen des Berufs

    Was den Obermeister richtig wurmt, das ist die Darstellung seines Handwerks in der Öffentlichkeit. Nicht zuletzt hätten die zahlreichen berufsvorbereitenden Kurse der verschiedensten beruflichen Bildungsträger, darunter etwa das Arbeitsförderungszentrum in Schweinfurt, für ein Bild in der Öffentlichkeit gesorgt, das dafür stehe, dass das Maler- und Lackiererhandwerk der Notnagel für jene sei, die ansonsten den Einstieg in das Berufsleben nicht schaffen würden.

    Nach dreijähriger Ausbildung sei der Maler- und Lackierer jedoch eine Fachkraft, die alle Disziplinen im Trockenbau sowie im Verputzer und Malerhandwerk beherrsche. Für angelernte Kräfte gelte dies nicht.

    Die Schwarzarbeit sei natürlich auch in seiner Branche stets ein Thema. Doch Spieß will dies nicht überbewerten. Ein Lob gibt es an die Politik. Dass der Arbeitslohn der Handwerker bei der Einkommenssteuer zu 20 Prozent und bis zu 6000 Euro als Ersatz für die gestrichene Eigenheimzulage angerechnet werde, habe den Betrieben zusätzliche Aufträge gebracht.

    Ganz aktuell hofft er jetzt nochmals auf die Politik, auch auf die Kommunalpolitik. Komme das Fördergeld aus dem Konjunkturpaket II in Schweinfurt Stadt und Land an, dann erwartet Wolfgang Spieß öffentliche Aufträge. Bei den Immobilien der Gemeinden sei der Renovierungsstau groß. Arbeit sei genug da. Das Verputzerhandwerk würde sie anpacken.

    Ganz neu bietet das Maler- und Lackierhandwerk Bewerbern mit dem mittleren Schulabschluss eine duale Berufsausbildung bis zur Fachhochschule an. Anmeldeschluss ist der 31. März. Statt in vier, kommen die Auszubildenden in Verbindung mit dem Besuch der Berufsoberschule schon in drei Jahren zum Fachabitur. „Das Ziel, qualifizierten Nachwuchs für unser immer komplexer werdendes Handwerk zu gewinnen, fordert von uns, neue Wege zu gehen und unseren Beruf auch für Bewerber mit mittlerem Schulabschluss attraktiver zu machen“, sagt Wolfgang Spieß.

    Dualer Ausbildungsweg

    In der Praxis wird der duale Weg so aussehen: Während der zweieinhalbjährigen Berufsausbildung besuchen die Schüler eine Fachklasse in München. Der Lehre schließt sich ein halbes Jahr als schulische Vorbereitung auf das Fachabitur an.

    Interessierte Schüler können sich bis zum 31. März direkt beim Landesinnungsverband des Bayerischen Maler- und Lackiererhandwerks melden, Tel. (089) 60 08 76 63 0 oder per E-Mail an info@maler-lackierer-bay ern.de. Auskünfte auch bei Obermeister Spieß, Tel. (09721) 21 33 0.

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