(ul) „Der TSV würde sich bei der Kirchweih eine goldene Nase verdienen und seine Planpaare fürstlich entlohnen“, gegen diese Vorwürfe aus der Bevölkerung und einiger Gemeinderäte verwahrte sich Klaus Tibulski. Das habe ihn persönlich verärgert, stellte er bei der Jahreshauptversammlung des TSV noch einmal klar.
Kassenwartin Elfi Schirmer bestätigte, dass es bis zur „goldenen Nase“ noch ein weiter Weg sei. Der Schuldenstand des TSV betrage derzeit noch 26 264 Euro. Neidisch blickte Tibulski auf die Sanierungsarbeiten anderer Sportvereine im Umkreis, die von teils sechsstelligen Kosten dank kommunaler Zuschüsse nur die Hälfte selbst schultern müssten. Sorgen machte dem scheidenden Vorsitzenden auch die Mitgliedersituation. So habe die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr um fünf Prozent abgenommen, was aufgrund der Beitragserhöhung zu erwarten gewesen sei, so Tibulski. Schlimmer fand er den „seit drei Jahren zu verzeichnenden Trend der Abnahme der jugendlichen Mitglieder bis 27 Jahre“. Das „Mittelalter“ bleibe recht konstant und die „Vermehrung der Rentner“ zeige sich in steigenden Mitgliederzahlen bei dieser Gruppe.
Abteilungsleiter Rainer Ludwig berichtete dann über die kleinste Abteilung des TSV, die Faustballer. Die Mannschaft konnte ihren Aufstieg in die Bayernliga halten. Nachwuchsmangel herrsche bei den Korbballern, informierte Robert Schirmer. Bei der Kräuter 11 dagegen seien fast die Hälfte der Mitglieder unter 18, verkündete Thomas Klein.
Die Spitzensportlerin des Vereins, Marianne Neubert, legte ihre Abteilungsleitung im Bereich Leichtathletik aus gesundheitlichen Gründen nieder. Ihre sportliche Karriere beendete die 81-Jährige mit zwei Medaillen als Deutsche Meisterin und mit zwei Weltmeistertiteln. Neubert lagen vor allem die Sportabzeichen am Herzen, 73 Sportler konnte sie im vergangenen Jahr zum Ablegen des Abzeichens motivieren. Ihre Nachfolge in der Leichtathletikabteilung übernehmen Elsbeth Förster und Daniela Amling.
Schwierig gestaltet sich die Situation in der Tennisabteilung. Dort konnte auch nach mehreren Sitzungen kein neuer Abteilungsleiter gefunden werden, so dass künftig die neue Vorstandschaft den Posten übernehmen muss.
Nach der Ehrung langjähriger Mitglieder wurde neu gewählt. Vorsitzender Klaus Tibulski und die beiden Kassiererinnen Elfi Schirmer und Karin Schröder schieden aus. Für ihre jahrelange Vorstandsarbeit erhielten sie die Verdienstmedaille des BLLV in Silber beziehungsweise in Silber mit Gold. Dritter Bürgermeister Herbert Holzmann dankte dem scheidenden Vorstand für die geleistete Arbeit, während dessen Amtszeit hätten „die Querelen deutlich abgenommen“, stellte er fest.
Die Wahlen
Der neue Vorsitzende des TSV heißt Mario Söllner, seine Stellvertreter sind Thorsten Grimm und Mario Müller. Dessen Posten als Schriftführer übernimmt Rainer Ertel. Die ehemalige dritte Vorsitzende Elsbeth Förster, die eine Verdienstmedaille des BLLV in Bronze erhielt, wechselt in das Resort der zweiten Kassiererin. Einen ersten Kassier konnte die Versammlung nicht finden. Zum neuen Hauptjugendleiter wählten die Mitglieder Thomas Klein.
Die Ehrungen
Mario Söllner umriss dann seine Visionen im neuen Amt des Vorsitzenden. Einen Wirtschaftsausschuss und neue Feste soll es geben. Schuldenfrei wolle man werden und auch für den Bereich Sponsoring hat er einiges geplant. Im anschließenden Austausch machten viele Mitglieder ihrem Ärger mit dem momentanen Pächter der Vereinsgaststätte Luft. Hier wird wohl eine der ersten Aufgaben des neuen Vorstandes liegen.
Die Geehrten. Für 70 Jahre: Karl Müller, 50 Jahre: Erich Ludwig, Gerda und Gerhard Ludwig, Klaus Stampfer, 40 Jahre: Reinhard Kessler, 25 Jahre: Horst und Isolde Faber, Manfred Lückenhaus, Alexander Ludwig, Berni Ludwig, Walter Meisner, Friedrich Schirmer, Bernd Schneider, Mario Söllner, Birgit Streng und Kerstin Weingart.