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NIEDERWERRN: Maschinenhalle statt altem Gehöft

NIEDERWERRN

Maschinenhalle statt altem Gehöft

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    Neue Werkstatt: Zur Wartung seiner Straßenreinigungs- und Winterdienstfahrzeuge hat Ralf Friedrich eine neue Werkstatt in sein Anwesen in Niederwerrn eingebaut.
    Neue Werkstatt: Zur Wartung seiner Straßenreinigungs- und Winterdienstfahrzeuge hat Ralf Friedrich eine neue Werkstatt in sein Anwesen in Niederwerrn eingebaut. Foto: Foto: Silvia Eidel

    Früher waren Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe mitten im Dorf üblich. Heute verschwinden Unternehmen aus den Altorten, wirtschaftliche Überlegungen oder auch Platzgründe sind häufig die Ursache. Mitten im alten Kern von Niederwerrn hat sich nun das Dienstleistungsunternehmen von Ralf Friedrich angesiedelt. Deutlich wird dabei, dass zuweilen bauliche Kompromisse geschlossen werden.

    Ein historisch gewachsenes Ortsbild zu erhalten, ist das eine. Das andere ist das Ziel, Leben ins Dorf zu bringen, Wohnen und Arbeiten dort zu ermöglichen. Die neue Maschinen- und Lagerhalle der Firma FSW – „Friedrichs Saubere Wege“ – die an die Stelle eines alten Gehöfts trat, verdeutlicht den Spagat.

    Seinen Straßen- und Winterdienst hatte Ralf Friedrich 1999 als Ein-Mann-Unternehmen in Schweinfurt gegründet. Er wollte sich vergrößern, wollte auch bei seiner Firma wohnen können. Daher kaufte er 2001 das Gehöft Obertor 3 in Niederwerrn. Ein stattliches Wappen der Freiherrn von Münster Kleineibstädter Linie, laut Denkmalliste aus dem 17. Jahrhundert, verweist am ehemaligen Wohnhaus auf die adelige Vergangenheit, auf den früheren Stammsitz dieser Familie.

    In diesem Haus richtete Ralf Friedrich ab 2002 das Büro für sein Unternehmen ein, inzwischen beschäftigte er drei Mitarbeiter. Seine Wohnung nahm er in einem Nebengebäude.

    Als die Gemeinde Niederwerrn 2006 das daneben liegende Anwesen Zimmergasse 2 verkaufte, griff der gelernte Schreiner zu. Er schaffte einen Durchgang zwischen beiden Gehöften und vergrößerte dadurch die Fläche auf etwa 2000 Quadratmeter.

    Die Expansion seiner Firma bedeutete zunächst die Überdachung des Hofes in der Zimmergasse, dann den Abbruch des dortigen alten Hauses 2011. An dessen Stelle wurde 2012 die neue, hohe Fahrzeug- und Gerätehalle fertiggestellt. Sie schließt den überdachten Hof mit ein und bietet reichlich Platz für die modernen Kehrmaschinen, den Unimog mit Schneepflug und Salzstreuer, zwei Transporter, ein strombetriebenes und ein Multifunktions-Fahrzeug.

    „Ich wollte eigentlich anders bauen“, bekennt Ralf Friedrich, höher vor allem. Das Ergebnis ist ein Kompromiss mit der Gemeinde Niederwerrn. Wo früher das Hoftor zur Zimmergasse hin stand, ist heute ein großes Rolltor in das neue Gebäude eingebaut. Eine zweite Ausfahrt aus der Halle zur Straße Obertor hin wurde aus der an der Ecke beider Straßen liegenden Scheune von 1756 ausgebrochen. Mit dem Wachsen des Dienstleistungsunternehmens wuchs auch die Zahl der Mitarbeiter. Sieben Vollzeit- und vier Teilzeitkräfte versehen mittlerweile das FSW-Kerngeschäft Straßenreinigung und Winterdienst sowie die Grünanlagenpflege und Laubentsorgung.

    Für das Unternehmen entsteht seit 2012 im Zwischentrakt von Halle Zimmergasse und Anwesen Obertor ein neues Gebäude für Büro, Archiv, Mitarbeiter-Sozialräume und Privatwohnung. Eine moderne Pelletsheizung hat hier ebenfalls ihre Zentrale, die Tanks sind in der alten Scheune untergebracht.

    Pläne mit seiner Firma und den Anwesen hat der rührige Unternehmer noch viele. Nach und nach will er sie verwirklichen.

    Am 20. und 21. September öffnet Ralf Friedrich jeweils von 14 bis 18 Uhr seine neue Gerätehalle in der Zimmergasse 2 in Niederwerrn.

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