Mit der Einweihung, verbunden mit einem Tag der offenen Tür, startete der Betrieb des Hausärztezentrums (so der offizielle Name) nun auch offiziell. Im Gebäude in Wiesentheid in der Korbacher Straße haben seit 1. Juli drei Allgemeinärzte, eine Apotheke sowie ein Café mit Backshop den Betrieb aufgenommen. Bislang herrsche reger Zulauf, das Haus wird sehr gut angenommen, teilen Ärzte, Apotheker und der Bäcker mit. Weitere Fachärzte sowie andere Einrichtungen sollen folgen. So hält ab September ein Hautarzt dort wöchentlich Sprechstunden.
Beim Tag der offenen Tür segneten die Pfarrer Peter Göttke und Ernst-Ludwig Werner die Räume. Investor Gerhard Preißner skizzierte die Stationen, welche das 2,5-Millionen-Euro-Projekt von der Idee, über die Entstehung bis zur Aufnahme des Betriebs nahm. Begonnen hat die Geschichte im Herbst 2011, als die Ärzte Dr. Georg Stürmer und Dr. Klaus Kolbert Preißner fragten, ob er sich vorstellen könne, ein derartiges Gebäude zu errichten. Preißner sagte zu. Aber der zunächst favorisierte Standort am ehemaligen Dern-Gelände in der Bahnhofstraße wurde verworfen; der Bau entstand in der Korbacher Straße neben dem Rewe-Markt. Anfang Mai 2012 war Spatenstich, der Einzugstermin zum 1. Juli 2013 wurde eingehalten.
Apotheken-Drive-In
Gerhard Preißner nannte das Gebäude zweckmäßig, aber genauso modern. 40 Prozent der benötigten Energie wird über eine Fotovoltaikanlage erzeugt. Apotheke wie auch Bäckerei verfügen über einen Drive-In-Schalter, von dem aus der Kunde bestellen und einkaufen kann, ohne aus dem Auto auszusteigen.
Die Redner waren am Samstag voll des Lobs. Landtagsabgeordneter Otto Hünnerkopf bezeichnete die Einweihung als ein „wirklich erfreuliches Ereignis für Wiesentheid und die Region“. Ein Zusammenwirken vieler habe zur Realisierung des Projekts geführt, die Familie Preißner sei „eine Unternehmer-Familie, wie wir sie uns wünschen“. Wiesentheids stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Stöcker hob den Mut Preißners hervor, der als Einheimischer ein solches Projekt realisiert hat. Die Ansiedlung weiterer Fachärzte würde nicht nur er sich wünschen.
Georg Stürmer, einer der Ärzte, zeigte sich angetan vom Ambiente, wie auch von den „sehr guten Rahmenbedingungen“, die das Haus biete. Solche Zentren, in denen Ärzte gemeinsam praktizieren, würden auch auf dem Land verstärkt entstehen. „Das ist eben der Trend“, sagte Stürmer. Für seine Gemeinschaftspraxis sei es ein wichtiger Schritt gewesen, zumal der Mietvertrag im bisherigen Gebäude in der Ortsmitte in der Bahnhofstraße auslief. Für die am Bau beschäftigten Firmen sprach Peter Fechner.
Den Samstag über herrschte in der abgesperrten Straße am Ärztehaus reger Betrieb. Viele Wiesentheider und Gäste aus Nachbarorten nutzten die Gelegenheit zum Rundgang durch das Gebäude. Neben zahlreichen Aktionen war vor allem für die Kinder mit einem großen Spiel-Bereich allerhand geboten.