(ert) Mützen für Afrika stricken?! Wo es doch dort so warm ist. Im kalten Deutschland Mützen für Afrika zu stricken, lässt hierzulande nicht wenige schmunzeln und den Kopf schütteln.
Trotzdem hängen mehr als 200 rosafarbene, blaue, gelbe, geringelte, gemusterte, gestrickte und gehäkelte Mützchen mit und ohne Bommel aufgereiht auf Wäscheleinen im Garten der Kindertagesstätte (Kita) „Villa Kunterbunt“. Große Kinderaugen bewundern staunend die Ausstellung.
Gertrud Schech, die Leiterin der Kita, stieß beim Surfen im Internet auf einen Aufruf der Hilfsaktion „Save the Children“. Der Berliner Verein ruft unter dem Stichwort „Eine Mütze voll Leben“ auf, Mützen zu stricken, die in „Dritte-Welt“-Ländern Leben retten können. Denn „die meiste Wärme verliert ein Baby über den Kopf“, hat sich Schech informiert. Das Klima spiele keine Rolle. In kürzester Zeit sinke bei einem nackten Kleinkind auch in den wärmeren Regionen die Körpertemperatur bedrohlich, sagt sie.
Sie habe die Aktion ihrem Team vorgestellt und sofort Zustimmung signalisiert bekommen. Der nächste Schritt war: „Die Aktion bekannt machen!“ Strick- und Häkelanleitungen in der Kita aufzulegen, sei der eine Weg gewesen. Auch sehr effektiv war, „dass wir uns an den Seniorenkreis gewandt haben. Da waren schon einige wirklich fleißige Strickliesln dabei“, freut sich die Kita-Chefin. Sie meint vor allem auch die Omas der Kinder aus der „Villa Kunterbunt“.
Die Aktion sei vom Elternbeirat sofort für gut geheißen und durch Reklame unterstützt worden, so Rätin Bettina Stamm. Ein finanzieller Beitrag sei nicht erforderlich gewesen, um die Aktion anzustoßen. „Die Spender haben die Wolle selbst gekauft“, lobt Stamm, die im Elterngremium fürs Finanzielle zuständig ist.
Letztendlich sei die Mützenaktion vor allem ein Beitrag der Großen aus dem Umfeld der Kita gewesen, resümiert Schech. Die Kinder hätten lediglich als Motivatoren helfen müssen. Beim Einpacken dürfen die Kiddies aber helfen. Gemeinsam geht's dann zur Post, wo das Paket auf die Reise nach Berlin geschickt wird. Da ist dann auch ein Brief der Kita an die Kanzlerin dabei mit der Aufforderung, den kleinen Schritten der Kita große hinzuzufügen.