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SCHWEINFURT: Mehr Befugnisse für VÜD

SCHWEINFURT

Mehr Befugnisse für VÜD

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    Der VÜD durfte sich bisher nur um den ruhenden Verkehr kümmern, also Falschparkern Strafzettel für diese Ordnungswidrigkeit an die Windschutzscheibe klemmen. Aufgrund einer Initiative des Bayerischen Städtetags hat das Innenministerium diese Befugnis nach erfolgreichen Pilotversuchen in anderen Städten kürzlich auch auf den fließenden Verkehr erweitert.

    Mit anderen Worten: Der Schweinfurter VÜD kann und wird ab sofort vornehmlich in der Innenstadt Knöllchen an Fahrer verteilen, die außerhalb der Lieferzeiten in der Fußgängerzone unterwegs sind oder im verkehrsberuhigten Bereich ein wenig zu kräftig auf die Tube drücken. Bisher konnten diese Sünder nur über eine Anzeige durch den VÜD bei der Polizei zur Verantwortung gezogen werden, ein schon wegen der Beweislast fast sinnloses Unterfangen.

    Großzügige Lieferzeiten

    Die Fußgängerzone befahren darf Lieferverkehr. Die dafür vorgesehenen Zeiten nennt VÜD-Chef Albert Hahn großzügig. Am Roßmarkt dauern sie wegen des Busverkehrs von 18 Uhr bis 10 Uhr. In der Spitalstraße wird eine Stunde mehr gewährt. Angeliefert werden kann dort wie in vielen anderen Innenstadt-Straßen auch bis 11 Uhr. In einigen Bereichen wie am Markt oder in der Brückenstraße ist die Stadt noch großzügiger und gewährt eine Anlieferzeit nachmittags von 13 bis 15 Uhr.

    Dennoch ist an manchen Tagen auch außerhalb dieser Zeiten der Teufel los. Mehrere Bürger haben sich deshalb bei dieser Zeitung gemeldet, vermehrt Beschwerden gingen auch bei der Stadt ein, bestätigt Hahn. Jetzt habe man das nötige Instrument in Händen, freut sich der städtische Verkehrsexperte.

    Zehntstraße/Ecke Marktplatz, 15.30 Uhr, gemeinsame Kontrolle von Polizei und VÜD. Ein Rollerfahrer kommt seelenruhig Richtung Obere Straße gefahren. Dass er die Strecke um diese Zeit nicht befahren darf, ist ihm nicht bewusst. Die 15 Euro für die Ordnungswidrigkeit akzeptiert er zähneknirschend. Auch der Fahrer eines Kleinlasters hält an, nachdem VÜD-Mitarbeiterin Silvia Schöpplein eine der eigens angeschafften Kellen hochhält. Er will das Ende der Lieferzeit um 15.30 Uhr nicht gekannt haben.

    Mindestens sieben Autofahrer bemerken in der halben öffentlichen Kontroll-Stunde noch rechtzeitig, dass ihr Plan, von der Zehntstraße via Markt die Innenstadt zu verlassen, an diesem Tag scheitern muss. Sie biegen legal Richtung Obere Straße ab.

    Verstärkte Präsenz

    Wenn sie beim nächsten Mal keine Uniformierten sehen, werden sie es wohl wieder versuchen. Sie sollten es lassen. Hahn kündigte, um das Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen, nämlich verstärkte Präsenz an. Gleichwohl: Verkehr werde es in der Fußgängerzone und in den verkehrsberuhigten Bereichen wegen der Ausnahmegenehmigungen etwa für Baustellenfahrzeuge oder für Anlieger immer geben. Aber die Schleichwegnutzer und Raser wolle man schon bekämpfen, den Missbrauch eindämmen.

    Im verkehrsberuhigten Bereich ist lediglich Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Hahn will vermehrt Anzeigetafeln aufstellen: Die Kilometeranzeigen sollen den Autofahrern vor Augen führen, wie wenig eigentlich sieben Stundenkilometer sind, den VÜD-Mitarbeitern sollen sie das Gefühl für dieses Tempo vermitteln. Für ein Knöllchen genügt in diesem Bereich übrigens schon eine Schätzung.

    Mit dem VÜD bekommen es auch rücksichtslose Radler künftig zu tun. Weiterhin Aufgabenfeld der städtischen Verkehrsüberwacher bleiben die Falschparker. Beim öffentlichen Kontrolltermin wurden mehrere Handwerker beanstandet, die ihre Lieferfahrzeuge ohne Genehmigung am Marktplatz abgestellt hatten. Fällig sind zwischen 15 und 20 Euro.

    Die Polizei begrüßt die Unterstützung. Willi Schuhmann kündigt Arbeitsteilung an: Seine Kollegen von der Inspektion werden vornehmlich außerhalb der Dienstzeiten der VÜD-Kollegen kontrollieren, also abends und an Wochenenden.

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