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Greßthal: Mehr Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft

Greßthal

Mehr Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft

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    Als neue Projektleiterin für die Öko-Modellregion Oberes Werntal wurde Anja Scheurich (links) vorgestellt. In Greßthal dabei waren (von links): FiBL-Bereichsleiterin Nicole Nefzger, Wasserlosens Bürgermeister Anton Gößmann und Allianzsprecherin Simone Seufert.
    Als neue Projektleiterin für die Öko-Modellregion Oberes Werntal wurde Anja Scheurich (links) vorgestellt. In Greßthal dabei waren (von links): FiBL-Bereichsleiterin Nicole Nefzger, Wasserlosens Bürgermeister Anton Gößmann und Allianzsprecherin Simone Seufert. Foto: Silvia Eidel

    Ein neues Gesicht erhält die Öko-Modellregion Oberes Werntal: Als neue Projektleiterin will die 30-jährige Anja Scheurich dafür sorgen, dass sich in der Gemeindeallianz noch mehr Bewusstsein für biologische und nachhaltige Landwirtschaft entwickelt, dass mehr regionale Wertschöpfungsketten entstehen. Hinter der Fachfrau steht das Büro FiBL Projekte GmbH, das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau.

    Das Unternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt und Standorten in halb Europa bietet Beratung und Forschung in aktuellen Fragen der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft. Gesellschafter sind die Stiftung Ökologie & Landbau, Bioland, Naturland und Demeter. FiBL agiert unter anderem im Bereich Regionalvermarktung, was ein Schwerpunkt der Arbeit in der Öko-Modellregion (ÖMR) ist.

    Nachhaltige Landwirtschaft soll gefördert werden

    Die Vernetzung von Landwirten mit Verarbeitern und Endkunden zählt zu den Aufgaben der neuen Managerin. Ihre Vorgängerin Anna-Katharina Paar, die Ende Mai die Allianz nach über fünfjähriger Arbeit verließ, habe mit großem Engagement die Grundlagen für die Arbeit der Öko-Modellregion gelegt, lobte Euerbachs Bürgermeisterin Simone Seufert. Als Sprecherin der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal stellte sie gemeinsam mit Wasserlosens Bürgermeister Anton Gößmann die neue Projektleiterin bei einem Pressegespräch vor. Gößmann ist Sprecher des Allianz-Handlungsfeldes Landnutzung, in seinem Rathaus in Greßthal ist der Sitz der Öko-Modellregion.

    Anders als bisher ist Anja Scheurich keine Einzelkämpferin mehr, sondern hat als FiBL-Angestellte ein Team mit 40 Mitarbeitern im Rücken, das neue Themen beisteuert, das bei Veranstaltungen hilfreich ist, das praxisorientiert forscht, erläuterte Gößmann. Scheurich wird an mindestens drei Tagen die Woche in der Region bei den Akteuren sein und diese zusammenbringen.

    „Mein Ziel ist es, nachhaltige Landwirtschaft zu fördern“, ergänzte die 30-Jährige, die dabei auf ein Miteinander mit der konventionellen Landwirtschaft setzt und dieser Angebote machen will. Sie will ihnen zeigen, was der Öko-Landbau kann.

    Drei Schwerpunkte stehen im Vordergrund

    Scheurich selbst hat nach dem Bachelor in Umweltwissenschaften ihr Masterstudium in Wien in der ökologischen Landwirtschaft absolviert. Für FiBL Österreich arbeitete sie dann im Bereich Nachhaltigkeitsbewertung, bevor sie an der Universität Wien im Projekt „Heumilch“-Produktion agierte.

    Drei Schwerpunkte stellt sie im Oberen Werntal in den Vordergrund: die Bewusstseinsbildung für nachhaltiges Handeln, den Aufbau von Wertschöpfungsketten und die sogenannte „Außer-Haus-Verpflegung“. Ziel ist es, dass für das Essen in Kantinen, Mensen, der Gastronomie oder in Kindergärten stärker regionale und biologische Produkten verwendet werden.

    Gerade in Corona-Zeiten boomt die Biobranche, der Umsatz hat um 30 Prozent zugelegt, weiß auch Nicole Nefzger, bei FiBL Bereichsleiterin für die Entwicklung der ländlichen Räume und der Wertschöpfungsketten. „Die Erzeugung steigt, die Nachfrage ist da, aber dazwischen, die Verarbeitung, die Gastronomie, stagniert“, sagte sie. Es brauche eine Vernetzung der Akteure, Personen, die sich darum kümmern.

    Öko-Modellregion bereits gut aufgestellt

    Was die Zahl der Biobetriebe und der ökologisch bewirtschafteten Fläche in den zehn Allianzgemeinden anbelangt, ist die Öko-Modellregion bereits bestens aufgestellt, wusste Anton Gößmann: 28 Prozent der Fläche wird schon ökologisch bewirtschaftet, 16,7 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe arbeiten nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. „Die Frage bei uns ist, wie man die Bioprodukte hier vermarktet“.

    Gößmann hoffte, dass sich die ÖMR-Steuerungsgruppe von Landwirten, Verarbeitern und Behörden jetzt wieder in Präsenz treffen kann. „Das ist ein Pool von Ideen, aus dem wir schöpfen können“: Vom Kreieren des Regionalmarkts über Exkursionen für die Bevölkerung bis zu fachlichen Seminaren zum Obstbau oder zum Bodenschutz.

    Die neue ÖMR-Projektleitung ist zunächst bis zum Ende der Förderperiode Oktober 2023 begrenzt.

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