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WERNECK: „Mehr Raum für das Alter“

WERNECK

„Mehr Raum für das Alter“

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    Zwischen einem 70er-Jahre-Bau und einem Barockgebäude setzt der Anbau an die gerontopsychiatrische Station G1 im Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck moderne Akzente.
    Zwischen einem 70er-Jahre-Bau und einem Barockgebäude setzt der Anbau an die gerontopsychiatrische Station G1 im Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck moderne Akzente. Foto: FOTO Susanne Wiedemann

    Seit zwei Wochen ist die Station G1A, in einem kühn wirkenden Anbau auf Stelzen untergebracht, in Betrieb. Vorwiegend um Alzheimer-Patienten kümmert man sich hier. Die Zahl der Betten im gerontopsychiatrischen Bereich ist durch den Neubau nicht gestiegen. Nach wie vor gibt es 34 Plätze, jetzt allerdings aufgeteilt auf 20 Betten in der alten Station, der G1, und 14 im neuen Trakt.

    Eine erhebliche Erleichterung für Patienten und Personal, betonte auch Oberärztin Dr. Renate Steng. „So ruhig habe ich die Station G1 noch nie erlebt.“ Betreuung und Bedingungen haben sich laut Steng schlagartig verbessert. Unruhige und laute Patienten übertrugen die Unruhe auf andere Patienten, so war oft der Alltag auf der doch großen Station geprägt, so die Ärztin: „Viele Erkrankte auf relativ engem Raum.“ Sie fasste den Neubau mit einem Schlagwort zusammen: „Mehr Raum für das Alter.“ In Werneck gibt es außer den beiden G-Stationen noch eine mit dem Schwerpunkt Gerontopsychiatrie: Auf der K3, einer offenen Station, mit 22 Betten.

    Investition in die Menschlichkeit

    Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sprach von einem weiteren Maßstab, der für die Versorgung der Menschen in Unterfranken gesetzt werde. Fast zwei Millionen Euro wurden investiert. Dotzel sieht eine Stärkung des Bezirkskrankenhauses und vor allem eine „Investition in die Menschlichkeit“.

    Volz und Steng machten auch klar, wie wichtig es ist, in die Versorgung von Demenzkranken zu investieren. Die Menschen werden immer älter – und Alter ist salopp gesagt der Hauptrisikofaktor dafür, mit den Folgen von Alzheimer leben zu müssen. Für einen 65-Jährigen liegt das Risiko, Alzheimer zu entwickeln, bei vier Prozent, erläuterte Volz. Im Abstand von fünf Jahren verdoppelt sich das Risiko: Bei einem 70-Jährigen sind es schon acht Prozent. Und die Krankheit kann jeden treffen. „Wir investieren für jeden dritten von uns“, sorgte Volz für Betroffenheit im Festakt-Publikum. Volz hatte aber auch ein Stück Hoffnung zu bieten. „Die Therapie ist nicht so hoffnungslos.“ Außerdem habe sich die Möglichkeit der Diagnose verbessert. Denn auch für Alzheimer gilt: je früher erkannt, desto besser die Chancen für den Patienten.

    Kühn wirkt der Neubau im Wernecker Schlosspark, gegenüber des erst kürzlich renovierten, barocken F-Baus. Dem Ambiente Respekt zollen, ohne sich anzubiedern, so beschrieb Architekt Peter Kuhn von Baur Consult den Ansatz des Neubaus. Nicht nur für Patienten und Pflegepersonal, auch für die Angehörigen stellt die neue Station mit ihren fröhlichen Farben, der Fototapete mit den Grashalmen eine positive Änderung dar, sagte Paul Strobel, Leiter des Sozialdienstes, bei einem Rundgang durch die neue Station. „Es war schwierig für die Angehörigen, sich auf der alten Station an die neue Situation zu gewöhnen.“ Je besser die Umgebung, desto mehr könne man die Familie mit einbinden. „Die Umgebung ist anders, das wirkt sich gut auf unruhige Patienten aus“, ist für einen Pfleger ein positiver Aspekt des Anbaus.

    Daten & Fakten

    Alzheimer Die Alzheimer-Krankheit ist eine hirnorganische Krankheit, die gekennzeichnet ist durch den langsam fortschreitenden Untergang von Nervenzellen und Nervenzellkontakten. Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch Gedächtnis- und Orientierungsstörungen sowie Störungen des Denk- und Urteilsvermögens. Die Krankheit ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer (1864-1915), einem gebürtigen Marktbreiter, benannt, der die Krankheit erstmals im Jahre 1906 wissenschaftlich beschrieben hat. (Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft).

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