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Schweinfurt: Mia Julia in Schweinfurt: Volksfestplatz als Ballermann-Ersatz

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Mia Julia in Schweinfurt: Volksfestplatz als Ballermann-Ersatz

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    Der Schweinfurter Volksfestplatz musste am Freitagabend als Ballermann-Ersatz herhalten.
    Der Schweinfurter Volksfestplatz musste am Freitagabend als Ballermann-Ersatz herhalten. Foto: Car and Concerts

    Das hat sich Schlager-Sängerin Mia Julia alles ganz anders vorgestellt. Mit schwarz-weißen Jordans, Kniestrümpfen, knappen Shorts, einem neongelben Top und rosa-blondgefärbten Haaren springt das 1,57 Meter große Energiebündel am Freitagabend über die Bühne auf dem Schweinfurter Volksfestplatz.

    Eigentlich sind das Szenen, die um diese Jahreszeit die Feierwütigen auf der spanischen Ferieninsel Mallorca exklusive haben. Doch die große Pilgerstätte des Genres Party-Schlager wird dieses Jahr ohne Exzesse auskommen müssen. Corona hat dem Partyvolk einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zumindest was die Feierlichkeiten dort angehen.

    Gut 400 Fans feierten 

    Nun stand die 33-Jährige in Schweinfurt 130 Autos gegenüber, in denen wohl gut und gerne 400 Fans bereit für eine ungewöhnliche Party waren. Der Ballermann, die Partymeile vieler Deutschen auf Mallorca, wurde kurzerhand auf den Volksfestplatz verlegt. Viel erinnerte dabei natürlich nicht an die balearische Insel. Zumindest wurde der durch die Corona-Pandemie erforderliche Abstand hier, im Gegensatz zu den Meldungen der letzten Wochen vom Original, vorbildlich eingehalten. "Wir können überall feiern", lautete die Parole des früheren Pornostars in Richtung der Zuschauer. Unterstützung bekam sie von ihren Schlager-Kollegen Frenzy Blitz und Sabbotage, die abwechselnd oder zusammen auf der Bühne einen Ballermann-Hit nach dem anderen sangen.

    Wer eine musikalische Offenbarung erwartet hat, parkte sein Auto am Freitagabend auf dem Volksfestplatz freilich völlig verkehrt. Hinter Liedern mit den Titeln "Jung, blöd ,besoffen", "Bierpolizei" oder "Wir müssen aufhören, weniger zu trinken" stecken wahrlich keine lyrische Geniestreiche, die als "Gesamtkunstwerk" mit simplen Beats unterlegt aus den Boxen der Autos schallten. Eine Musikrichtung die sich gewollt, oder nicht gewollt, in allen Belangen auf das Mindeste beschränkt.

    Die Party steht eben meilenweit im Vordergrund. Textsicher grölten die Fans in ihren Autos sämtliche Stücke mit. Trotz einer kurzen Zeitverzögerung zwischen Live-Gesang und Radio-Frequenz, schafften es die Künstler, ihr Publikum immer wieder zum Mitmachen zu bewegen. Sei es durch das Bedienen der Autoblinker, wehenden Händen aus den Fenstern oder durch schlichtes trommeln auf das eigene Autodach.

    Party-Schlager-Star Mia Julia gab auf der Bühne alles.
    Party-Schlager-Star Mia Julia gab auf der Bühne alles. Foto: Car and Concerts

    So ganz vergessen konnte Mia Julia die derzeitige Situation aber auch während ihrer Live-Show nicht. Gemeinsam mit ihren Fans schwor sie sich auf das kommende Jahr ein. Dann soll es wieder auf die "Lieblingsinsel Mallorca gehen". Fast rührig erzählte sie von einem kürzlichen Besuch auf der Insel, bei dem sie im völlig dunklen und derzeit geschlossenen "Bierkönig", sozusagen dem Olymp der Party-Schlagerszene, stand und hoffte, dass alles ein schlimmer Traum sei, aus dem sie gleich geweckt werde.

    Ihre Fans forderte sie in Schweinfurt daher auf "so laut zu schreien, dass es bis nach Mallorca zu hören ist".  Sänger Sabbotage verarbeitete seine Enttäuschung über die Pandemie etwas anders. "Zeigt mir alle eure Mittelfinger gegen Corona", forderte er die Menschen in den Autos auf und stimmte anschließend "Corona, du kannst nach Hause gehen" an.

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