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SCHWEINFURT: Michael Wollny: Hypnotische Erkundungsreisen

SCHWEINFURT

Michael Wollny: Hypnotische Erkundungsreisen

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    Michael Wollny: Hypnotische Erkundungsreisen
    Michael Wollny: Hypnotische Erkundungsreisen

    Jazz im Museum Georg Schäfer: Am Samstag, 21. April, ist um 19 Uhr der Pianist Michael Wollny zu Gast. Wollny stammt aus Schweinfurt, er hat in Würzburg studiert und lebt heute in Frankfurt und Berlin. Als Solist und mit seinem Trio [em] räumt er jede Menge Preise ab, darunter – bisher – zwei Echos. Längst gilt Michael Wollny, Jahrgang 1978, als der wohl einfallreichste und kreativste Pianist der jüngeren Generation. Das überregionale Feuilleton liebt ihn ebenso wie das Konzertpublikum, das sich bei weitem nicht nur aus dem üblichen Kreis der Jazzexperten rekrutiert, sondern vor allem aus Zuhörern, die die fast hypnotische Intensität seiner musikalischen Erkundungsreisen nicht mehr missen wollen.

    Mit den Quellen seiner Inspiration geht er natürlich und undogmatisch um, Michael Wollnys Musik ist immer absolut authentisch, ob am Flügel oder neuerdings am Cembalo, ob in der Neo-Bebop-Nummer oder in der polyfonen Improvisation, die jede Stildefinition hinter sich lässt. Und irgendwie passt er ins Museum Georg Schäfer: Auf manchen Bildern könnte man ihn für einen Poeten halten, der vielleicht mit Heine oder Rimbaud befreundet war. Er ist neugierig, beredt, belesen, auf eine fast schüchtern jungenhafte Art freundlich und sehr bestimmt in der Verweigerung jeglicher Allüren. Sein jüngstes Soloprojekt „Wunderkammer“ klingt mitunter, als hörte man Skrjabin beim Improvisieren zu. Eine Bemerkung, die ihn durchaus nicht stört: „Skrjabin oder auch Rachmaninoff, Debussy und Ravel – das sind alles Klavierkomponisten, deren Musik ich zwangsläufig im Kopf habe, weil ich damit aufgewachsen bin. Das heißt, wenn ich improvisiere, dann kommen auch diese ganzen Klangbilder aus den Ecken hervor“, sagt er.

    Das Trio hatte sich schon so gut wie getrennt, berichtet Wollny, als der Funke bei einem der letzten Konzerte doch noch einmal übersprang. Das Konzert erschien als Live-Mitschnitt, und Ende Februar haben Wollny, Eva Kruse (Bass) und Eric Schaefer (Schlagzeug) schon wieder ein Studioalbum herausgebracht: „Wasted & Wanted“ markiert tatsächlich so etwas wie einen Neuanfang. Schon das Titelstück wirkt wie ein Bekenntnis zur radikalen Reduktion. Neben durchwegs gelungenen Eigenkompositionen gibt es diesmal Gastkomponisten – Berios „Wasserklavier“: wunderbar versonnen. Der Trauermarsch aus Mahlers Fünfter: trotzig düster. Schuberts „Ihr Bild“: kongenial verfremdet. „Das Modell“ von „Kraftwerk“: am Anfang noch minimalistischer als das Vorbild, steigert sich die Nummer zur Klangorgie. Foto: ACT/Grosse Geldermann

    Karten für das Solokonzert von Michael Wollny zum Preis von 15 Euro an der Museumskasse.

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