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GRESSTHAL: Mit 4 G in Greßthals Kurven

GRESSTHAL

Mit 4 G in Greßthals Kurven

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    Mit Karacho fliegen die Profis um die „Eau Rouge“-Kurve (an der Tankstelle), lassen sich an der „Casino-Kurve“ Richtung Obbach (kurz vor der „Variante Ascari“) von der Fanmeile bewundern und mühen sich, nicht noch kurz vorm Ziel aus der „Curva Nerone“ geschleudert zu werden – wie einst der namensgebende Schwebenrieder Favorit.

    Mit dem vergleichsweise gemächlichen Hallen-Go-Kart-Fahren haben die unter freien Himmel dahin rasenden Zweitakter nicht mehr all zu viel zu tun: Das schwerste Kaliber am Start, die 125 ccm-Klasse, beschleunigt mit 42 PS von Null auf Hundert in knapp drei Sekunden, bringt 16 000 Umdrehungen pro Minute auf den luftgefüllten Reifen (der kleine Bruder aus der 100er Klasse sogar 20 000 Umdrehungen), und jagt in Greßthal der 120 Stundenkilometer-Grenze entgegen: Für eine Runde braucht es knapp 30 Sekunden.

    An die 2500 Besucher säumen an diesem Wochenende den Rundkurs, der im Gedächtnis an den 1994 tödlich verunglückten Rennfahrer Ayrton Senna ausgetragen wird. Wie der Brasilianer haben viele Formel 1-Fahrer ihre Karriere mit „Monoposto“- Rennen angefangen - mit bodennahen Nurrahmen-Flitzern. „Es ist die Beschleunigung“, meint Rainer Krapf zum Zauber dieses Motorsports: Um mit bis zu 4 G, dem Vierfachen der Erdanziehung, und quasi „aus dem Stand“ um die Ecke zu biegen, muss man sonst schon in einen Formel 1-Boliden oder einen Kampfjet steigen. Breite Gurte schützen die Rippen. Krapf geht im blauen Senna-Overall, mit Schutzhaube und Rennfahrer-Helm an den Start wie sein brasilianisches Idol. Ein Sonnenschirm schützt den 44-jährigen Profi am Start vor der Hitze. Immer wieder landen die rassig unterm Lenker ruckenden Karts im Rasen oder fegen Hütchen beiseite. Die Reparaturteams, die Greßthals Vorgärten mit Planken, Strohballen und Reifen schützen, sind pausenlos im Einsatz: „Wir brauchen noch Winkel und Spacken“ lautet der Kampfruf an diesem Wochenende.

    Angefangen habe es als „Kneipenwitz“, meint Rainer Krapf. Der Tankstellenbesitzer wollte auch zuhause auf den schnellen Sport nicht verzichten. Daraus wurde der „Große Preis von Greßthal“. Schon im März gehen die Vorbereitungen mit der Dorfjugend und bis zu 140 Helfern los, erzählt Krapf: „ein Riesenaufwand“. Safety Cars, teilweise mit „Boxen-Beauties“ besetzt, zeigen durch grüne, gelbe und rote Flaggen an, ob die 704-Meter Strecke betreten werden darf.

    Lokalmatador Patrick Wolz scheidet durch Motorschaden früh aus, in der 125er Klasse setzt sich der Prölsdorfer Christian Dümler knapp vor Gianfranco Nerone durch. Bei den 100 ccm-Karts siegt der Schweinfurter Dominic Schenk.

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