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SCHWEINFURT: Mit Blauem Zipfel steil hinauf zum höchsten Gipfel

SCHWEINFURT

Mit Blauem Zipfel steil hinauf zum höchsten Gipfel

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    Selbst Penivisions-Wichtel Horst rastet aus: Caroline Korn, Doppelsiegerin des Jahres 2017, hält erneut den Goldenen Penis in Händen.
    Selbst Penivisions-Wichtel Horst rastet aus: Caroline Korn, Doppelsiegerin des Jahres 2017, hält erneut den Goldenen Penis in Händen. Foto: Foto: Uwe Eichler

    Er steht seit 28 Jahren für den schrägsten Liedermacher-Wettbewerb Frankens und damit für ein gutes Stück Bayern: Der Namensgeber des Szenemagazins „Kosmischer Penis“, der auf der Titelseite von Nr. 98 präsentiert wird, behördentauglich durch Ministerpräsident Söder. Auch der Sprechgesang erfreut sich im Freistaat wachsender Beliebtheit, vom Ministerspross bis zur Mundartmische.

    Beim „Grand Prix de la Chanson de Penivision 2018“ traten gleich mehrere Rapper vor kleinem, feinem Fachpublikum an. Nachdem die Echoverleihung an Kollegah und Farid Bang die Latte schon ziemlich tief gelegt hat, war es im Stattbahnhof gar nicht so einfach, das Niveau noch zu unterbieten. Elf Interpreten sangen und rangen um die begehrten Pimmeltrophäen. Die hatte Gerald J. Günther als bestgekleideter Schweinfurter Moderator im Gepäck, assistiert von Gartenzwerg Horst. Die Stimmung passte: Auch wenn der Penivisions-Contest direkte Konkurrenz hatte, vom Weinfest übers Wetter bis zum echten Grand Prix.

    Riesenleberwurschdbrot für die „Gelbwurst“

    Jagi Lion King, bekannt aus der Hausener Rapperszene, begann mit einem Song über Liebe. Bei Rainer „Wonsing“ Wondrak ging es ebenfalls ums Schönste der Gefühle, das sich beim fränkischen Bob Dylan wie ein „Flug des Adlers“ anfühlt. Immer wenn die Clique von Hans Füsser nach Italien fährt, wird jemand schwanger: Um dieses Phänomen drehte sich das Solo von Mr. Stattbahnhof. Dafür gab's am Ende das Köstliche Riesenleberwurschdbrot. Den Preis für die originellste Darbietung reichte Vegetarier Füsser an Matthias Fischer weiter, der sich als Gelbwurst verkleidet hatte.

    Der Elftplatzierte war mit „lettib ettib, torbtsruwrebeL sad rim tbeG“ am Start, drapiert mit Gelbem Sack. Dazwischen besang Vorjahressiegerin Caroline Korn den Penis selbst. Der vielseitig einsetzbare Schniedelwutz ist oft gefährdet, stellte die gebürtige Schweinfurterin fest. Im Kornfeld droht der Mäh-Drescher, in Franken ein Schicksal als Blauer Zipfel. Auf der Bühne wurden die elf Erektanten sicher verwahrt: mal als „Trump Tower“, mal als Sextopus oder Street Art-Kunst, modelliert von den Stattbahnhof-Mädels.

    Poetry Slam und Trompetensolo

    „Der Tod ist ein Gewinn, ach, komm' geh' schon mal vor, ich komm' nach“: Chansonier Nisse Barfuss aus Köln knotet gerne Warteschleifen, wenn's ums Ableben geht. Banjo Man Julian Tillmann aus München wollte „Franken fluten“, um ein weißblaues Meer zu schaffen: was bei den Einheimischen bestenfalls gemischte Gefühle hervorrief. Okin Cznupolowsky bot an, jedem ein Plesiosaurus-Schlüsselbein auf die Wade zu malen, zudem sucht er eine Schlagzeugerin. Seine Mischung aus Poetry Rap und Trompetensolo war ein echter Cznupolowsky.

    Zu Höhe und Breite fehlt häufig die Tiefe: Sid Vintage aus Zeil suchte die dritte Dimension im Leben. Eindeutig Überlänge hatte der Hingucker von „DJ Dickhead“, der das „Pimmeltown Highlife“ besang, eine Stadt voll auf Viagra. Der mit Pappphallus gepimpte Rap-Bösewicht kam ebenfalls aus der Schweinfurter Suburb Hausen. „Don?t be a Dick“, warnte das Würzburger Duo „Apartment 45“ mit einem Protestsong gegen Rassismus, Sexismus, Fanatismus.

    Per Stimmkarte kürte das Publikum zuletzt die sinnliche Pianistin Caroline zur Gewinnerin des Goldständers. Gefolgt von DJ Dickhead und Nr. 3 Nisse Barfuss. Bevor Hans Füsser als Zugabe „Das Brauhaus ist bankrott“ zum Besten gab. Zur hundertsten Ausgabe des „Kosmischen Penis“ darf die Siegerin nun bei einer Livesendung des BR-Zündfunk auftreten.

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