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GEROLZHOFEN: Mit dem Funkgerät auf Streife in der Innenstadt

GEROLZHOFEN

Mit dem Funkgerät auf Streife in der Innenstadt

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    Freundlicher Helfer: Auskünfte zu erteilen ist eine der Hauptaufgaben von Michael Kestler, egal ob an Touristen oder an Einheimische. Der Mann von der Sicherheitswacht kennt sich bestens in der Stadt aus und hilft, wo er kann.
    Freundlicher Helfer: Auskünfte zu erteilen ist eine der Hauptaufgaben von Michael Kestler, egal ob an Touristen oder an Einheimische. Der Mann von der Sicherheitswacht kennt sich bestens in der Stadt aus und hilft, wo er kann. Foto: Foto: Peter Pfannes

    „Ich will etwas für die Allgemeinheit tun“, sagt Michael Kestler. Seine Beweggründe für den Dienst am Nächsten haben ihn schon vor Jahren zum Rettungssanitäter werden lassen. Seit vier Jahren hat der 46-jährige verheiratete Familienvater einen weiteren ehrenamtlichen Nebenjob: als Mitglied der Gerolzhöfer Sicherheitswacht läuft er mehrmals in der Woche im Stadtgebiet Streife.

    Seit 2011 unterstützt die Sicherheitswacht mit vier „Mann“ die Polizeiinspektion (PI) Gerolzhofen bei der Bekämpfung der Straßenkriminalität. Weil sich drei von Kestlers Kollegen zur Ruhe gesetzt haben, sucht die Polizeiinspektion jetzt geeignete Bewerber als Nachfolger für die Sicherheitswacht.

    Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich bis zum 15. September bei der Polizei in Gerolzhofen bewerben. Nach einer 40-stündigen Ausbildung Ende September sollen die erfolgreichen Kandidaten zusammen mit Michael Kestler durch ihre Präsenz in der Stadt für ein erhöhtes Sicherheitsgefühl der Bürger sorgen. „Ich würde mich auch über die eine oder andere Bewerberin freuen“, erklärt die Leiterin der Polizeiinspektion Gerolzhofen Margit Endres. Bisher waren vier Männer bei der Sicherheitswacht im Einsatz.

    Die Polizeihauptkommissarin erläutert die Voraussetzungen für eine Bewerbung: die Frauen und Männer müssen mindestens 18 und dürfen höchstens 60 Jahre alt sein. Sie benötigen ein Zeugnis einer abgeschlossenen Schul- oder Berufsausbildung, müssen Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft bewiesen haben, einen guten Ruf besitzen und in Gerolzhofen oder in nächster Umgebung der Stadt wohnen.

    „Ich würde mich auch über die eine oder andere Bewerberin freuen.“

    Margit Endres, Leiterin der Polizeiinspektion

    Die Tätigkeit in der Sicherheitswacht ist ehrenamtlich, die Aufwandsentschädigung beträgt acht Euro pro Stunde. „Mir geht es nicht ums Geld“, betont Sicherheitsmann Kestler. Wenn er Kindern oder älteren Menschen im Straßenverkehr helfen kann, ist ihm das viel mehr wert als Geld.

    15 bis 25 Stunden ist er pro Monat im gesamten Stadtgebiet unterwegs – zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten. Wie es sein Hauptberuf als CNC-Dreher eben zulässt. Auf seinen Rundgängen durch die Stadt hat er schon viel erlebt. Kinder die das Schulgelände verlassen haben, Jugendliche, die am Skaterplatz nicht gerade artig waren oder rauchende Minderjährige.

    Die Aufklärung des Nachwuchses ist für Kestler ganz wichtig. Wenn es gar nicht anders geht, dann müssen die Eltern eingeschaltet werden. Kestler ist immer zu Fuß und mit Funkgerät unterwegs. Hauptaufgabe ist die Unterstützung des Polizeivollzugsdienstes. Weil er in ständigem Kontakt mit den Kollegen von der Streife steht, eilt im Notfall schnell Hilfe herbei.

    Funkgerät am Mann: Michael Kestler hält bei seinen Streifengängen durch die Stadt ständigen Kontakt zu den Kollegen auf der Polizeiwache.
    Funkgerät am Mann: Michael Kestler hält bei seinen Streifengängen durch die Stadt ständigen Kontakt zu den Kollegen auf der Polizeiwache. Foto: Foto: Peter Pfannes

    „Sie sind in erster Linie zur Gefahrenabwehr da“, schildert Dienststellenleiterin Endres die Aufgaben der Sicherheitswachtler. Sie sollen Ansprechpartner für die Bürger sein und Auskünfte erteilen. Knöllchen verteilen dürfen Kestler und seine Kollegen nicht. Die Feststellung der Personalien oder das Aussprechen eines Platzverweises sind aber möglich. Die Mitglieder der Sicherheitswacht erkennt man an ihrem Outfit. Sie tragen grundsätzlich Zivilkleidung mit der Aufschrift „Sicherheitswacht“.

    Kestler hat in den vergangenen vier Jahren schon viel erlebt. Langweilig war es ihm bislang nie. Zu seinen alltäglichen Einsatzbereichen gehören nicht angeleinte Hunde oder deren unkontrollierte Hinterlassenschaften. Ein Fingerzeig an die Hundehalter genügt oft schon, um diese zur Einsicht zu bringen. Bei Bedarf zieht er Jugendliche zur Raison: „Räumt euren Dreck auf“ oder „Macht die Musik bitte leiser“. Als Helfer in der Not ist sein Einsatz unbezahlbar.

    So war beispielsweise ein Kind vom Baum gefallen und brach sich dabei ein Bein. Kestler befand sich gerade auf Streife und traf als erster am Unfallort ein. Per Funkgerät konnte der Sicherheitsmann schnell Unterstützung holen. Als ausgebildeter Rettungssanitäter konnte er bei dem verletzten Kind die notwendigen Erstmaßnahmen ergreifen.

    Information: Schriftliche Bewerbungen für die Sicherheitswacht gehen an die Polizeiinspektion Gerolzhofen, Dreimühlenstraße 3, 97447 Gerolzhofen. Bewerbungsschluss ist der 15. September. Weitere Auskünfte erteilt die Polizei unter Tel. (0 93 82) 94 00.

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