Gut besucht war die Bürgerversammlung im Sportheim des SV Stammheim. Bürgermeister Horst Herbert gab zu Beginn einen Überblick über die wichtigen Ereignisse der Gemeinde Kolitzheim. Stammheim zählt 919 Einwohner, elf Geburten stehen sieben Sterbefälle gegenüber, wusste er aus dem Einwohnermeldeamt zu berichten.
Der Abschluss der Erneuerung des Stammheimer Weihers und dessen Umfeld, der Abschluss der Verlegung der Glasfaserkabel und die Ersatzbeschaffung des HLF 10 anstelle des in die Jahre gekommenen Löschfahrzeugs waren die Projekte, die die Gemeinde Stammheim zuletzt berührten.
Ein aktuelles Thema sei die Zukunft des Grundstückes und des Gebäudes der Raiffeisenbank Stammheim. Das Kreditinstitut hatte die Filiale geschlossen. Die Fläche gehöre der Gemeinde, die Raiffeisenbank ist Inhaberin des Erbbaurechts und hat auch ein Vorkaufsrecht. Der Kommandant der Feuerwehr Stammheim, André Leixner, sprach sich nachdrücklich dafür aus, sicherzustellen, dass die Feuerwehr dieses Gebäude nutzen könne. Aktuell sei Stammheim von einem Wasserrohrbruch in der Winzerstraße betroffen.
Kanäle sind in vielen Orten in schlechtem Zustand
Die anschließende Aussprache begann Johannes Prowald mit der Frage, welche Projekte die Gemeinde in den kommenden Jahren verfolge. Eine Pflichtaufgabe sei die Befahrung der Kanäle alle zehn Jahre mit der Kamera. Die Kanäle seien in allen Gemeinden in schlechtem Zustand, was auf das Alter und auch auf die Baumängel bei der Verlegung zurückzuführen sei. Diese Aussage bestätigte Severin Weissenseel, der auch ergänzte, dass es einen zweiten Wasserrohrbruch in der Winzerstraße sei.

Sehr dringlich sei es auch, die Mittagsbetreuung zu verbessern, so Horst Herbert. Peter Moller wollte wissen, wie es mit der Schule weitergehe. Der Bürgermeister antwortete, dass es darüber ein Gespräch mit der Regierung von Unterfranken gegeben habe, dass die Ergebnisse dieses Gesprächs aber zuerst im Gemeinderat bekannt gegeben und beraten würden. Neun Kinder, die das Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach besuchen, haben seit der Umstellung des Nahverkehrs zum Jahresbeginn keine geregelte Verbindung mit Öffentlichen Verkehrsmitteln nach Münsterschwarzach, beklagte Tobias Wirsching. Gemeinderätin Renate Moller wies darauf hin, dass die Planungen sehr komplex gewesen seien, und dass Nachsteuerungen nötig seien. Es sei geplant, dass Münsterschwarzach ab Januar 2026 für die Schüler mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder erreichbar sei. Aktuell werden die Kinder mit Privatautos nach Gaibach gefahren, von dort aus geht der Bus nach Münsterschwarzach. Bürgermeister Horst Herbert sagte zu, sich bei den Landkreisverwaltungen in Schweinfurt und Kitzingen diesbezüglich vorstellig zu werden.
Bernhard Moller fragte nach den Gründen für die Erhöhung der Gebühren für Wasser und Abwasser. Gestiegene Kosten für Personal und Strom seien der Grund: die Personalkosten stiegen um fünf bis sieben Prozent jährlich, die Energiekosten seien seit Corona um etwa 50 Prozent gestiegen.
Lob für umgesetzte Anregung aus dem vergangenen Jahr
Die Genehmigung für den Betrieb der Kläranlage in Stammheim laufe zum Jahresende aus, er sei aber sicher, dass sie verlängert werde, beantwortete Horst Herbert die weitere Frage von Bernhard Moller. Träger der Kläranlage sei der Zweckverbandes; die Gemeinde sei beteiligt. Der Bürgermeister erläuterte auch die Unterschiede der Konzepte der Kläranlagen in Stammheim und in Zeilitzheim. Aktuell sei es noch möglich, den Klärschlamm landwirtschaftlich zu verwerten, längerfristig sei es jedoch notwendig, ihn zu trocknen und zu verbrennen, was mit hohem Energieaufwand verbunden sei.
Peter Fischer bemängelte den starken Algenbefall des Weihers und fragte, wer die Reinigung übernehme. Der Bürgermeister sagte zu, sich darum zu kümmern. Nadine Friedrich zeigte sich erfreut, dass die Straßenlampe am Weg zum Sportheim installiert worden sei – das war eine Anregung aus der Bürgerversammlung im vergangenen Jahr.
