Die Malerin Marga Hantschel hat ein Motto: alles soll bunt sein, schon weil das Leben oft trist genug ist. Wohl deshalb lautet auch der Arbeitstitel ihrer Ausstellung in der Gemeindebibliothek Röthlein „Farbenfroh“.
Marga Hantschel kennt die dunklen Seiten des Lebens. Mit 32 Jahren hatte sie einen Schlaganfall und musste sich danach mühsam ins Leben zurückkämpfen. „Alles musste ich neu lernen, sprechen, laufen, denken“, erzählt sie heute. Kaum zu glauben, wenn man sie inmitten ihrer farbenfrohen Bilder sieht, die sie in der Gemeindebibliothek ausstellt. Bunte Vögel, traumhaftverlorene Landschaften, fantasievolle Farbexplosionen kennzeichnen die 37 Exponate.
Das Malen hat Hantschel den Lebensmut zurückgebracht und sie auf ihrem Selbstfindungsprozess unterstützt. Heute mit 63 Jahren geht es ihr besser als je zuvor. Schon in der Jugend ist die Leidenschaft fürs kreative Wirken da, wird aber nicht wirklich gelebt. Erst der Schlaganfall bringt die Röthleinerin während eines Reha-Aufenthaltes 1990 am Bodensee der Malerei näher.
Marga Hantschel beginnt, sich intensiv mit der Malerei zu beschäftigen. Sie belegt Kurse bei Roland Eckert-Köhler an der Volkshochschule in Schweinfurt, macht Malreisen nach Südfrankreich, Italien und ins Burgund. Im Laufe der Zeit entwickelt sich aus der Aquarell-Gruppe eine feste Acryl-Malgruppe, die sich bis heute regelmäßig im Pfarrheim Heidenfeld trifft. Hantschel besuchte auch Aquarell-Malkurse bei Ekkehardt Hofmann.
Der Kontakt zu Malerkollegen ist ihr wichtig. „Man bekommt kreative Impulse und Feedback.“ Claudia Ennulat aus Heidenfeld ist ebenfalls Mitglied der Malgruppe. Im nächsten Jahr wird sie hier ausstellen.
Hinweis: Die Ausstellung „Farbenfroh“ von Marga Hantschel ist noch bis zum 25. Juli zu den üblichen Öffnungszeiten der Gemeindebibliothek zu besichtigen.