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SCHNEIDER: Mit Klee-Buch ging ein Lebenstraum in Erfüllung

SCHNEIDER

Mit Klee-Buch ging ein Lebenstraum in Erfüllung

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    Joachim Haas
    Joachim Haas Foto: Foto: Daniela Schneider

    Mit Träumen ist das so eine Sache weiß auch der Schweinfurter Rechtsanwalt Joachim Haas. Einer seiner Herzenswünsche war schon lange eine persönliche Begegnung mit dem verstorbenen Maler Paul Klee. Doch da es nun mal keine guten Feen gibt, erfüllte sich der langjährige Vorsitzende des Schweinfurter Kunstvereins seinen eigentlich unmöglichen Wunschtraum jetzt selbst auf ganz besondere Art. Sein Medium: die dichterische Freiheit, die ihn von einem Besuch in Bern 2010 mit einem Federstrich gemeinsam mit Ehefrau Gabriele ins Jahr 1935 zurückkatapultiert, dem „Maestro“ quasi vor die Füße.

    Was dann auf 52 Buchseiten folgt, ist die zauberhafte Geschichte einer „Herzensangelegenheit“, locker vorgestellt vom literarischen Debütanten bei der Premiere in der Buchhandlung Vogel. „Illusionen“ lautet der Titel der fantastischen Idee, die „einfach aus ihm heraus musste“, niedergeschrieben in einem „Büchlein“ für alle, die noch an die Erfüllung großer Träume glauben.

    Jeder der Haas kennt, weiß von seiner Verehrung für Paul Klee. Weiß, dass der seit 1985 alles „wie narrisch“ sammelt, was ihm vom Lieblingsmaler in die Hände fällt. Gut 50 Monografien hat er daheim, viele kennt er auswendig, dazu etwa 500 verschiedene Ausstellungskataloge, Zeitschriften, DVD und Originallithografien.

    „Wie grausam“ ist da das Wissen, dass es nie zu einem Treffen kommen kann, verrät Haas den vielen anwesenden Kunstvereinlern und kunstinteressierten Schweinfurtern. Doch der innere Drang treibt ihn an. Und ihm gelingt die Illusion: die persönliche Begegnung mit dem verehrten Künstler.

    Herausgekommen ist ein Gedankenaustausch im Zwischenreich, jenem Klee'schen Vorstellungsgebilde jenseits der Realität. Doch geht es Haas nicht nur um den Maler, Musiker, den künstlerischen Feingeist, sondern vielmehr um den Menschen Paul Klee. Um die vielen privaten Dinge hinter dem kreativen Schaffen: Spitznamen, Familiengeschichtliches und die Schwäche für den dicken haarigen Kater „Bimbo“. Es gibt Eindrücke vom Tagesablauf und den „begeisterten Koch“ Klee, der als Meister des „guten Griffwechsels“ notfalls auch mit dem Pinselstiel die Suppe rührte. Das winzige, „vollgemüllte“ Atelier im Berner Kistlerweg und auch das unglaubliche Bilderdepot im Fremdenzimmer finden Eingang ins Buch und natürlich viele Gemälde, originalgetreu abgedruckt.

    Doch es ist auch ein Gespräch mit Tabus. Die Zukunft mit Kunstdiffamierung, Weltkrieg und der tödlichen Hautkrankheit wird nicht thematisiert. Dafür macht der „Kunst- und Klee-Verrückte“ auf dem Wunscherfüllungstrip zu guter Letzt noch alles perfekt für eine Ausstellung in Schweinfurt mit einem Gast Paul Klee. Nun, dazu wird es wohl zumindest in der Wirklichkeit nicht mehr kommen.

    Das Lob für diese „zauberhafte Märchenstunde“ ist groß, „weiterschreiben“ lautet der vielfache Wunsch der Anwesenden, doch für Joachim Haas hat sich mit der Veröffentlichung sein Traum erfüllt. Der Kreis ist geschlossen und auch der kommerzielle Erfolg kein Antrieb. Die 17.50 Euro für die Bücher gehen in voller Höhe direkt an den Kunstverein, einer anderen Liebe des Schweinfurters.

    „Illusionen“ ist im Vier Türme Verlag erschienen und nicht im Handel, sondern nur in der Buchhandlung Vogel erhältlich. Der Erlös geht an den Kunstverein Schweinfurt.

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