Unternehmerisch denken, Nischen suchen, fachlich kompetent sein und die Lebens- und Firmenphilosophie mit Leidenschaft verfolgen: nicht stehen bleiben, sondern immer dazulernen – so beschreibt Sabine Senff-Pfeuffer die Grundlagen ihres Erfolgs in der Kosmetikbranche.
„Von fünf Frauen, die ein Studio aufmachen, machen vier wieder zu“, sagt die Sömmersdorferin. Weshalb sie sich beim Schritt in die Selbstständigkeit 2002 gezielt nicht der „Aufhübsch-Kosmetik“ widmete, wie sie es formuliert, sondern der medizinisch ausgerichteten Hautbehandlung, der dermatologischen Kosmetik. Jüngster Erfolg: Unter 600 Kosmetikinstituten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erhielt ihre „Traumetage“ eines von 20 Gütesiegeln „Best in Medical Beauty“.
Vor neun Jahren eröffnete Sabine Senff-Pfeuffer in einem leer stehenden Bankgebäude in Sömmersdorf ihr eigenes Institut. Die Arzthelferin mit langer Berufserfahrung hatte sich zur Fachkosmetikerin weitergebildet. Der Erfolg kam rasch, die Abgrenzung zu Mitbewerberinnen gelang. Das zunächst angemietete Haus konnte die zweifache Mutter bald kaufen, umbauen, erweitern.
Konsequentes Marketing, Kreativität, Weiterbildung, aber auch Beharrlichkeit bei Rückschlägen – „es ging nicht immer glatt“ – nennt sie als Grundstock ihres Erfolgs. Der wurde 2007 mit dem Titel „Beste Kosmetikerin“ gewürdigt. 2008 folgte auf der internationalen Kosmetikfachmesse die Auszeichnung zur „Pionierin der Kosmetik“ und zu Deutschlands „Institut des Jahres 2008“.
Ein Jahr später eröffnete Sabine Senff-Pfeuffer in Schweinfurt eine Filiale, wieder eine Herausforderung angesichts großer Investitionen, unter anderen in ein modernes Hautanalysegerät. Inzwischen bietet sie fünf Arbeitsplätze an beiden Standorten an.
Als erstes Kosmetikinstitut im Landkreis bildete sie im neuen Lehrberuf einer staatlich geprüften Kosmetikerin aus. Ihre zweite Auszubildende wurde unterfränkische Kammersiegerin. Auch in diesem September wollte sie eine junge Frau in die Lehre nehmen. Aber sie hat niemand gefunden. Die meisten würden sich unter Kosmetikerin – ein nicht geschützter Begriff – einen „Schmink-Beruf“ vorstellen, sagt sie. Aber bei ihr gehe es um Hautprobleme, um medizinische Aspekte.
Weil sie dieses negative Image des Berufsbildes verbessern will, absolvierte sie bei der IHK eine Weiterbildung zur Trainerin, coacht andere Kosmetikstudios. „2012 bin ich für 15 Wochenenden gebucht“, sagt Sabine Senff-Pfeuffer, in deutschen Großstädten und in Wien.
Trotz aller Arbeit fühlt sie sich ihrem Heimatort zugehörig und genießt die Sömmersdorfer Dorfgemeinschaft, wie bei der „Don Camillo“-Freilichtkomödie in diesem Sommer, als sie den Part der Klosterfrau Oberin Anna-Maria spielte. Ihren eigenen Weg sieht sie als Mutmach-Programm für andere Frauen: Sich trauen und Schritte zu wagen.