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NIEDERWERRN: Mit Nagel und Faden

NIEDERWERRN

Mit Nagel und Faden

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    Hammer schwingen und Fäden ziehen: Die Fadenbilder sind eine der Aktionen, mit denen sich der Jugendtreff Niederwerrn am Wettbewerb um den Jugendkulturpreis beteiligt.
    Hammer schwingen und Fäden ziehen: Die Fadenbilder sind eine der Aktionen, mit denen sich der Jugendtreff Niederwerrn am Wettbewerb um den Jugendkulturpreis beteiligt. Foto: Foto: Ursula Lux

    (ul) Kunst als Thema für den diesjährigen Jugendkulturpreis passt genau. Denn Kunst hat das neue Jugendzentrum in Niederwerrn noch nötig. „Wir wollten das neue Haus sowieso verschönern“, sagt Streetworkerin Anke Ostermann. Und weil sich die Jugendlichen mit ihren Werken am Wettbewerb beteiligen, werden jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. So entstehen im Jugendzentrum in Niederwerrn allerlei Kunstwerke für die noch weißen Wände und für den Wettbewerb des Landkreises.

    Für Anke Ostermann ist die Kunstaktion des Jugendtreffs auf jeden Fall sinnvoll. Wenn die eigenen Kunstwerke an den Wänden hängen, habe das auch etwas Bindendes, erklärt sie. Die Jugendlichen erkennen ihre Arbeiten wieder und bringen Freunde mit, um ihnen ihre Werke zu zeigen.

    Die meisten Besucher im Niederwerrner Treff sind zwischen zwölf und 20 Jahre alt, 70 Prozent davon sind männlich. Um auch die Jüngeren einzuladen, wurden bei einer ersten Kunstaktion gezielt die Zehn- bis 14-Jährigen angesprochen – und über 30 Kinder und Jugendliche in diesem Alter kamen.

    Sie malten kleine, quadratische Leinwandbilder und bemalten Steine. Carin, Thomas und Edwin bastelten Fadenbilder. Während Carin und Thomas noch Nägel in Form von Herzen, Spiralen oder Gesichtern in runde Holzscheiben schlugen, zog Edwin bereits Fäden zwischen den Nägeln. „Man muss aufpassen, dass man die Fäden gleich ganz runter drückt, sonst wird das nichts“, erklärte er fachmännisch. Aus den Baumscheiben-Fadenbildern soll später eine Collage zusammengestellt werden. Durch kreative Angebote wie dieses werden auch mehr Mädchen in den Jugendtreff gelockt, sagt Ostermann – ein durchaus gewünschter Nebeneffekt.

    Für die älteren Jugendtreffbesucher hat man Gipsplatten besorgt. Auf sie wurden unter Anleitung eines Profis Airbrush-Bilder gesprüht. Während Isabel begeistert hämmerte, ist Basteln eigentlich nicht unbedingt Angelinas Ding. Sie macht halt mit, sagte sie, macht sich aber wenig Hoffnung auf einen Preis. Kristina ist da ganz anderer Meinung. Sie war schon im vergangenen Jahr dabei und hat mit ihrer Tanzgruppe den ersten Preis geholt. „Ich möchte gerne wieder gewinnen“, sagte sie. Und ist sich sicher: „Wir haben eine Chance.“ Die Tanzgruppe, mit der Kristina den Wettbewerb im vergangenen Jahr gewann, existiert noch. Die Mädchen trainieren weiter und haben immer wieder mal einen Auftritt. „Beim letzten Auftritt hat jede von uns fünf Euro bekommen“, sagte Kristina begeistert.

    Projekte wie die Tanzgruppe gefallen Ostermann besonders gut. Zum einen beschäftige man sich intensiver mit den Jugendlichen, zum anderen sei etwas, das sich langfristig halten lässt, einfach besser. Am Beispiel von Kristina zeigten sich die Vorteile einer solchen Gruppe. Sie kam eigentlich nur zum Tanzen her, sagte sie, doch seitdem ist sie öfter zu Gast im Jugendtreff. Ostermann kennt dieses Phänomen: Viele kommen anfangs nur zu den Aktionen. Wenn die ihnen gefallen, schauen sie immer öfter vorbei. Und so hofft Ostermann, dass auch die Kunstaktionen wieder neue Jugendliche ins Zentrum locken.

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