Auch Meteorologen können irren. Die trüben Prognosen bewahrheiten sich nicht, und spätestens am Mittag dieses höchsten Feiertags für alle Väter lösen sich die Wolken am Himmel auf wie ein Stückchen Butter in der heißen Pfanne. Zunächst noch etwas zögernd, dann jedoch in Scharen machen sich die Ausflügler auf den Weg zum nördlichen Steigerwald. Familien, Paare, Vereine - Drahtesel von alt bis hochmodern bevölkern zahlreich die gesperrten Straßen von Michelau nach Falkenstein und hinüber über den Zabelstein nach Wohnau. Viele Besucher lassen gleich alles stehen, sowohl das Auto als auch das Fahrrad. Sie nutzen das herrliche Frühlingswetter zu einem kleinen Fußmarsch oder lassen sich von dem im Pendelverkehr eingesetzten "Leiterwagen-Express" im Bummeltempo von Ort zu Ort befördern.
Wandern ist in Michelau angesagt. Okay, es geht auch mit dem Rad. Rund drei Kilometer lang sind die beiden Strecken, auf die Weinprinzessin Stefanie Herbig die Wein- und Wanderfreunde schickt. Und wer dann plötzlich in den Weinbergen Balthasar Neumann erblickt, hat keinesfalls zu tief ins Weinglas geblickt. Die historisch gewandeten Personen, manche sogar hoch zu Ross unterwegs, sind Werbeträger für das Musikanten-Fest im Juli.
In Altmannsdorf dreht sich alles um Wein und Spargel. Ein Stück weiter, in Neuhof, steht das Handwerk im Mittelpunkt. Stets sind die Stände rund um die Kapelle gut belagert. Und wenn der Hufschmied zum Hammer greift und der geduldigen Stute "Pauline" vier neue Hufeisen verpasst oder sich das Spinnrad dreht, dann ist die Menschentraube groß. Stars bei den Kindern sind die Lämmchen. Eines darf sogar mit der Flasche gefüttert werden.
In Falkenstein ist der Garten des "Steigerwaldstüble" proppenvoll. Es duftet nach Makrelen und Musik liegt in der Luft. Liegeräder laden zu einer kleinen Ausfahrt ein, mit Leih-Quads kann man einen kleinen Geländeparcours durchflitzen. Viele ziehen dann weiter nach Donnersdorf, wo in der "Häckerstube Wieland" zünftig Vatertag gefeiert wird.
Die Kultur hat sich in der "Alten Schule" von Hundelshausen ihren Platz gesichert. Im herrlichen Garten zeigen Maler ihre Werke, daneben bruzzelt Hausherr Walter Schmitt leckere Pfannkuchen. Abends gibt es noch Blues vom Feinsten mit M. C. Schmitt.
Im Burgvorhof der Ruine Zabelstein treffen sich die Radfahrer zur Rast, die sich mit ihrem Velociped an den Aufstieg gewagt haben. Und wer sich bis auf die andere Seite des Zabelsteins, nach Wohnau durchschlägt, der kann auf dem "Schmitt'n Hof" eine Kräuterfrührung mitmachen oder einfach nur bei einem Imbiss und Musik den Akku wieder aufladen.


Die Organisatoren - neben "Zabelstein aktiv" waren noch die Tourist-Information Gerolzhofen, das Touristik-Service-Zentrum Schweinfurter Land und der Förderkreis Gerolzhofen bei der Planung mit im Boot - werden später mit der Beteiligung mehr als zufrieden sein. Zehn- bis zwölftausend Radfahrer, Wanderer oder einfach nur Genießer lockte das WeinRad nach ihren Schätzungen an Zabelstein und Vollburg. Dimensionen, die fast schon an das "Weinlabyrinth" heranreichen.