Kammerweit (IHK Würzburg Schweinfurt) belegte Wilm (Geburtsjahr 1976) den zweiten, Nöther (1972) den dritten Platz unter 106 Mitbewerbern. Zwei Jahre dauerte die Umschulung - während der Woche von 8 bis 16 Uhr. An den Abenden und den Wochenenden wurde der Stoff vertieft, was stets nötig gewesen sei, sagen beide übereinstimmend.
Die Umschulung richtete sich ausschließlich an Teilnehmer, die ihren ursprünglichen Beruf nicht mehr ausüben konnten. Die Kosten übernahm das Arbeitsamt.
Andreas Wilm hatte studiert, brach ab, interessierte sich für die Arbeit des Informatikers, fand seinen Kurs bei Kolping, hat mittlerweile einen Job in der IT-Branche gefunden. Michael Nöther erlernte den Beruf des Schreiners, arbeitete zehn Jahre in der Gastronomie, leitete ein Restaurant.
Der Pachtvertrag endete, Wilm stand auf der Straße. Computer und das Arbeiten mit diesen hatte ihn stets interessiert. Er suchte und fand bei Kolping den richtigen Lehrgang, "kniete sich rein", wie er sagt, und wagte jetzt den Sprung in die Selbstständigkeit (Vertrieb von Telefonanlagen, Dozententätigkeit).
Seit Wochen meldet die IT-Branche ein überdurchschnittliches Wachstum. Dieses ist wohl auch dafür verantwortlich, dass von den 16 Lehrgangsteilnehmern in Schweinfurt zwölf auf Anhieb eine Arbeitsstelle fanden. Für Christian Schaupp von der Arbeitsagentur Schweinfurt ist das ein "tolles" Ergebnis. Der Erfolg spreche für die Förderung, belege, dass die Gelder richtig eingesetzt wurden.
Wie es weitergeht? Das weiß auch er nicht. Der neue Haushalt der Bundesagentur in Nürnberg werde zeigen, in welche Eingliederungsmaßnahmen die Agentur noch investieren könne. Sicher ist sich Schaupp, dass derart qualifizierte Mitarbeiter (Projektierung von IT-Systemen und Netzwerken, Installation von Betriebssystemen, von Netzwerk-Betriebssystemen und Anwendersoftware, Serververwaltung, Einbindung externer Kommunikationsdienste in interne Systeme, Hardware-Aufbau von Netzwerken, Hardware-Tätigkeiten an IT-Systemen aller Art, Durchführen von Schulungen und Einweisungen für Anwender sowie Endkunden-Support) überall gebraucht werden, "in jeder Firma mit mehr als 20 Rechnern", verdeutlicht er.
Er hofft auf Meldungen aus den Unternehmen. Denn wenn diese genügend freie Stellen signalisierten, dann werde die Arbeitsverwaltung erfolgversprechende Projekte so lange halten wie nur möglich.
Infos zu dem Lehrgang beim Kolping-Bildungswerk in Schwein- furt, Moritz-Fischer-Straße 3, Telefon 788360