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Miteinander geht auch ohne Sprache

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Miteinander geht auch ohne Sprache

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    Gochsheim (KÖ) Mit dem Erfolgsstück "Die kleine Hexe" - oder vielmehr "La petite sorcière" - fing alles an. Die Gochsheimer Theatergruppe RatzFatz hat das Stück vor drei Jahren in französischer Sprache einstudiert und für Kinder in der Partnergemeinde Irigny gespielt, wo Otfried Preußlers Kinderbuch bis dahin völlig unbekannt war. Inzwischen wurde aus der Idee von Theaterpädagogin Babs Günther ein interkulturelles Theaterprojekt, das dem Partnerschaftskomitee des Bezirks Unterfranken den ersten Platz beim Partnerschaftspreis - Zielgruppe Kultur 2004 - wert ist.

    Das Votum für die Vergabe des mit 2500 Euro dotierten ersten Preises fiel einstimmig. Das Gochsheimer Projekt sei pädagogisch und organisatorisch sehr anspruchsvoll und erziele eine recht große Breitenwirkung, hieß es zur Begründung. Beim diesjährigen Jugendaustausch im April war beispielsweise eine Gruppe von rund 50 Jugendlichen aus Gochsheim und Irigny mit weißen Masken durch die Gerolzhöfer Innenstadt gezogen - eine ungewöhnliche "Touristenführung" als besondere Form von Straßentheater.

    Das ausgefeilte pädagogische Konzept ermögliche mit gut vorbereiteten Aktionen ein schnelles intensives Kennenlernen, auch für Personen, die die Sprache des Partners nicht sprechen, lobte das Partnerschaftskomitee des Bezirks weiter. Bemerkenswert sei die Einbindung von Schülern aller Schularten. Schüler, die nicht mit Französischkenntnissen aufwarten können, werden beim mimischen Theater einbezogen. Um gemeinsam mit Ringen, Keulen und Bällen zu jonglieren, braucht es keine Sprache.

    Im Jahr 2004 wurde der Partnerschaftspreis des Bezirks erstmalig speziell für die Zielgruppe Kultur ausgelobt. Beworben hatten sich Einzelpersonen, Gruppen und Einrichtungen, die sich mit ihren Projekten aus dem Bereich bildende Kunst, Musik oder Theater und Tanz um die deutsch-französische Freundschaft bemühen. Insgesamt waren neun Bewerbungen aus ganz Unterfranken eingegangen. Neben dem Gochsheimer Theaterprojekt wurden auch die Würzburger Ateliergemeinschaft "Malerfürstentum Wredanien" und das Ehepaar Hedi und Burkhard Eckert aus Richelbach (Lkr. Miltenberg) ausgezeichnet.

    Das Gochsheimer Theaterprojekt hatte bei der Jury auch mit einer sehr ausführlichen Bewerbungsmappe gepunktet. Diverse Berichte, Fotos, Zeitungsausschnitte und Plakate dokumentierten die Austauschprojekte seit 1999. Das pädagogische Konzept wurde detailliert dargelegt und überzeugte Partnerschaftsreferat und Bezirkstag.

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