Die Liste reicht von Gülchsheim (Lkr. Würzburg) im Ochsenfurter Gau bis Willmars (Lkr. Rhön-Grabfeld) an der thüringischen Landesgrenze: Nach dem Aufruf dieser Redaktion haben zahlreiche Leser Mobilfunklöcher in der Region gemeldet. Gleich mehrere solche Löcher gibt es in der Gemeinde Schonungen (Lkr. Schweinfurt), in einigen der 13 Ortsteile lässt sich nicht mal ein Notruf absetzen.
"Besser als nichts"
Bürgermeister Stefan Rottmann (SPD) und sein Gemeinderat bemühen sich seit vielen Monaten, im Dialog mit den Netzanbietern und der Politik die Versorgung sowohl mit schnellem Internet also auch beim Mobilfunk zu verbessern. "Aber die Ergebnisse sind ernüchternd. Wenn überhaupt, dann geht es nur in ganz kleinen Schritten voran", sagt Rottmann. Gleichwertige Voraussetzungen für alle Menschen, diesen Anspruch, den zuletzt der Bayerische Landkreistag in Sachen Digitalisierung formuliert hat, sieht der Bürgermeister in seiner Gemeinde nicht erfüllt. "Und wir sind ganz bestimmt nicht die einzigen, denen es so geht."
Nach einigem Kampf habe die Telekom zuletzt angekündigt, Masten in den Ortsteilen Löffelsterz und Reichmannshausen aufzustellen. Diese werden laut Rottmann aber nicht ans Glasfasernetz angeschlossen, sondern mit Richtfunk betrieben. "Besser als nichts", sagt er. Hightech-Anwendungen im 5G-Bereich wie autonomes Fahren oder Telemedizin seien so aber nicht möglich.
Planungssicherheit vermisst
Auch für das neue Mobilfunk-Förderprogramm der bayerischen Staatsregierung hat sich Schonungen beworben. Es sieht vor, dass Gemeinden Masten in Eigenregie bauen und dafür bis zu 90 Prozent Zuschuss erhalten. Für die ersten 160 Masten-Projekte in ganz Bayern, darunter 20 in Unterfranken, läuft jetzt eine "Markterkundung". Das heißt der Freistaat bespricht mit den Netzbetreibern, ob sich das Errichten eines Sendemastes rechnet. Schonungen möchte über das Programm die Versorgung des 600-Einwohner-Ortsteils Hausen sicherstellen. Ob es klappt, ist offen. "Planungssicherheit sieht anders aus", sagt Rottmann.
Einen Überblick über die Funklöcher in Mainfranken zu bekommen, ist nicht einfach. Deshalb bittet die Redaktion: Melden Sie uns Mobilfunklöcher, also Punkte, an denen Sie keine Telefon- und/oder Datenverbindung mit Handy oder Smartphone bekommen. Ziel ist es, die Löcher zu benennen und die Liste an Kommunen und/oder Netzbetreiber weiterzugeben. "Ihr" Funkloch können Sie in ein Formular unter www.mainpost.de eintragen.