Vielleicht schaut dann auch der lange gesuchte Nachwuchselektroniker vorbei. Denn Modellbahnbau verlangt viele Spezialisten. Es gilt, Holzplatten zu sägen, Pappmaschee und Holzteile zu formen, Häuser zu bauen, Schienen zu legen, Straßen und Parks zu gestalten – allenthalben Fantasie und Technik zusammenzubringen. In den von der Bahn angemieteten Räumen stehen zwei Anlagen, eine mit der Spur N und eine mit der Spur H0. Die Hobbyeisenbahner treffen sich dort jeden Mittwoch um 18 Uhr.
Aktuell wird die größere Anlage mit der Spur N ausgebaut. Auf der Platte stehen bereits 120 Häuser, rund 200 Meter Schienen sind verlegt, eine Bergbahn ist aufgebaut und ein Bahnbetriebswerk installiert. Das Grundkonzept stammt von Erbauer Eberhard Linz, der auch etliche der Häuser nach eigenen Plänen gefertigt hat, was die Anlage einzigartig macht. Fertig werde so eine Anlage nie, sagt Abteilungsleiter Hans Wagner.
Kurt Kocurek sorgt dafür, dass alle Signale gehen und die Lokomotiven den nötigen „Saft“ haben. Zur Zeit ist Kocurek auf der Suche nach einem Nachfolger, den er einlernen kann. Überhaupt fehlt es an Nachwuchs, bedauert Gründungsmitglied Rolf Weiss, der erklärt, dass neben den wöchentlichen Treffen alljährlich Tages- und Mehrtagesausflüge organisiert werden, wobei stets die Eisenbahn im Mittelpunkt steht. Ziele sind Museen und historische Anlagen mit Lokomotiven und Waggons.
Seit 24 Jahren schon hält die Freundschaft zu dem französischen Partnerverein der Großstadt Lyon. Alle zwei Jahre machen sich die Schweinfurter Modellbahnfreunde auf die Reise in die Hauptstadt des Départements Rhône, zweitgrößte Stadt Frankreichs, am Zusammenfluss von Rhône und Saône. In den Jahren dazwischen kommen die französischen Freunde an den Main.
Im Gasthof Zeppelin hatten vor 30 Jahren 13 Liebhaber den Schweinfurter Modellbahnclub als Abteilung des Postsportvereins Bad Kissingen gegründet. Zum Abteilungsleiter wurde Christian Peschek gewählt. Geeignete Räume wurden in der Niederwerrner Straße 22 1/2 gefunden. Der Umzug in das ehemalige Sozialgebäude der Bahn an der Ernst-Sachs-Straße erfolgte 1983. Ab 1990 führte Peter Müller die Abteilung, der im Jahr 1998 von Horst Schmitt abgelöst wurde.