Nach gut zweijähriger Bauzeit soll das „Stadthaus“ zwischen Fischersteig, Brennöfen und Fischerrain im Sommer bezugsfertig sein.
Von der Idee für das 8,5 Millionen Euro teure Projekt bis zum Spatenstich im Mai 2016 vergingen vier Jahre. Die Zeit wurde nicht zuletzt für die archäologischen Untersuchungen auf dem historisch bedeutenden 1400 Quadratmetern gebraucht.
Bis in das 20. Jahrhundert spielten die Fischer (älteste Zunft in Schweinfurt) eine zentrale Rolle im Wirtschaftsleben der Stadt. Sie wohnten in dem nach ihnen benannten Fischerain, der bis 1456 vor der Stadtmauer lag und später ein eigenes Tor bekam – die Fischerpforte (Abriss für die Eisenbahn im Jahr 1852). Die Archäologen fanden viele Belege der mittelalterlichen Siedlung. Man stieß auf Keramik, Ziegel und Knochen und fand ehemalige Abfall- und Vorratsgruben aus der Hallstatt- (800 bis 450 vor Christus) und der Latenezeit (bis zur Zeitenwende).
Auf Kellergewölbe, die die Archäologen nicht entdeckt hatten, stießen im Herbst 2016 die Bauarbeiter beim Ausheben der Baugrube. Die Gewölbe waren mit Kriegs- und Bauschutt lose verfüllt.
Das „Stadthaus“ entsteht um das „Art Castello“ der Wörfels als „neuer, freundlicher und großer Baukörper“, so Architekt Christian Kern. Die Wohnungen im Erdgeschoss (als Hochparterre), in den zwei Obergeschossen und dem Penthouse-Bereichen sind über Laubengänge zu erreichen – begehbar von dem zentralen Treppenhaus mit Aufzug.
Das „Art Castell“ teilt die Blockbebauung in drei Baukörper. 2900 Quadratmeter Wohnraum entstehen – mit Logen und Außensitzplätzen. Erneuert werden Straßenbereiche. Von den 27 Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen hat der Bauträger bereits 26 verkauft.