Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: „Motivieren heißt in erster Linie dem anderen zuhören“

SCHWEINFURT

„Motivieren heißt in erster Linie dem anderen zuhören“

    • |
    • |
    „Gut sein, wenn's drauf ankommt“: Um sein Vortragsthema im Konferenzzentrum anschaulich zu machen, stieg der Heidelberger Universitätsprofessor Hans Eberspächer, ein Sportpsychologe, vor den Zuhörern der Erdgasgemeinschaft auch schon mal auf einen Stuhl.
    „Gut sein, wenn's drauf ankommt“: Um sein Vortragsthema im Konferenzzentrum anschaulich zu machen, stieg der Heidelberger Universitätsprofessor Hans Eberspächer, ein Sportpsychologe, vor den Zuhörern der Erdgasgemeinschaft auch schon mal auf einen Stuhl. Foto: FOTO fuchs-mauder

    Knapp 80 Mitglieder der Erdgasgemeinschaft – eine Kooperation aus Stadtwerken Schweinfurt und Mitgliedern der Heizung- Sanitär-Innung – sowie Geschäftskunden der Stadtwerke hörten die packend und unterhaltsam vorgetragenen Thesen und Tipps des Wissenschaftlers, wie der Einzelne und das Team sehr gute Ergebnisse erzielen kann, mit einigem Vergnügen.

    Voller Witz und mit erheblichen schauspielerischen Fähigkeiten erläuterte der Mann, was letztlich den Erfolg ausmacht, beziehungsweise auch verhindern kann. Dabei spielte der in den 90er Jahren verherrlichte selbstsuggestive Ego-Tripp la „Tschakka, ich bin erfolgreich, ich bin der Größte“, wie er von einer Reihe von Motivationstrainern vom Schlage eines Jürgen Höller zelebriert wurde, überhaupt keine Rolle. Der unverblümt schwäbelnde Professor hatte ein paar einfache, nachvollziehbare Tipps parat: Auf drei Säulen beruht demnach das „Gut sein, wenn's drauf ankommt“.

    Erstens muss sich der Einzelne „selbst gut aufstellen“: Nicht Buchhalter seiner Schwächen sein, sondern seine Stärken herausarbeiten und optimieren; auf Unnützes verzichten, nur das Wesentliche im Blick haben; sich professionell regenerieren – gerade wenn eine Stress-Situationen die andere jagt.

    Zweitens: Im Team gut miteinander umgehen, was vor allem die Wertschätzung des anderen verlangt – die Beschäftigung mit dem gegenseitigen Umgang muss systematisch und ständig erfolgen; dabei soll der Einzelne weniger reden als zuhören, denn „der Sinn einer Botschaft entsteht beim Empfänger“; jeder muss seinen Part möglichst perfekt tun und überzeugt davon sein, dass er im Team besser ist als allein.

    Drittens: Motivation, die ebenso mehr aus dem gegenseitigen Zuhören entsteht als durch schlaue Tipps oder Ermahnungen wie „Jetzt streng' dich mal an“; auf jemanden einzureden, bringt nichts, Zuhören aber umso mehr.

    Als Beispiel für die absolut perfekte Teamarbeit nannte Eberspächer den Räderwechsel beim Boxenstopp in der Formel 1: Eine kleine Armada hebt den Boliden hoch, lockern die vier Räder, tauscht sie gegen neue, macht sie fest, absetzen – und ab geht's mit Vollgas zurück auf die Rennstrecke: das machen 25 bis 30 Mann in sechs Sekunden – und nur einer, der am Steuer, ist der Held (wenn er gewinnt).

    „Warum hatte Schumi keine Anhängerkupplung am Ferrari?“ Der Professor beantwortete die Frage selbst: „Weil er keine braucht.“ Was lernen wir daraus? Konzentrieren wir uns auf das Wichtige und lassen alles Unnötige weg. Nur eine Bedingung von mehreren fürs „Gut sein, wenn's drauf ankommt“, meint Sportpsychologe Eberspächer.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden