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WERNECK: Münchener Genre-Maler mit Wernecker Wurzeln

WERNECK

Münchener Genre-Maler mit Wernecker Wurzeln

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    „Der Musikant vom Tegernsee“ von Otto Kirchner.
    „Der Musikant vom Tegernsee“ von Otto Kirchner.

    (gh) Seine Genre-Malerei hat ihn berühmt und erfolgreich gemacht, wenn auch nicht reich: Der Münchener Kunstmaler Otto Michael Kirchner (1887–1960) ist heute in allen guten Kunstlexika vertreten. Seine Wiege stand in Eckartshausen. Stolz präsentiert der Historische Verein (HV) Werneck aktuell eine biografische Dokumentation über Kirchner.

    Die Werke des vor 48 Jahren gestorbenen Künstlers erzielen heute auf Auktionen ims In- und Ausland drei- bis vierstellige Kaufpreise. Aber in den großen Museen Unterfrankens seien sie leider so gut wie gar nicht zu finden, moniert der Autor der Dokumentation, Heinz Otremba. Der Mann, dessen Genre-Porträts mit oberbayerischem Flair internationales Ansehen genießen, hat nicht einmal mehr seine Münchener Grabstätte. Sie wurde 1980 aufgegeben. Höchste Zeit also, ihm in seiner Heimat ein kleines Denkmal zu setzen – als 17. Titel in der HV-Schriftenreihe. Schließlich hat er Franken auch nie vergessen, die Verwandten immer gerne besucht. Sein inzwischen fast 90 Jahre altes Patenkind lebt in Rundelshausen und trägt denselben Namen wie sein Patenonkel.

    Als Kirchenmaler hat Otto Kirchner unter anderem genau dort seine „Handschrift“ hinterlassen: Nach dem Zweiten Weltkrieg restaurierte er die Kreuzwegstationen in der Rundelshausener Pfarrkirche und malte die zwölfte Station komplett neu. Den Beruf des Kirchen- und Dekorationsmalers hatte der jüngere Sohn eines Eckartshausener Steinhauers einst in Werneck erlernt.

    Erst mit 21 Jahren konnte er ernsthaft eine Zeichenschule in Düsseldorf besuchen, studierte in Italien und wurde ab 1914 an der Münchener Akademie von Professor Martin Feuerstein ausgebildet. Nach dem Kriegseinsatz schwenkte er ab 1918 in seiner oberbayerischen Wahlheimat von der religiösen Malerei immer mehr zu den berühmten kleinformatigen Genre-Porträts um. Die Ölbilder auf Holz trafen den Zeitgeschmack, wurden auch mehrfach im Münchener Glaspalast ausgestellt.

    Und sie waren schlichtweg einträglich. Kirchner musste schließlich seinen Lebensunterhalt und sein Atelier mit Wohnung am Pullacher Platz bestreiten. Verheiratet war er nur wenige Jahre: Ehefrau Anna starb bereits 1938.

    Daten & Fakten

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    Otto Kirchner Viele interessante Facetten zu Otto Michael Kirchner, seiner Person, seinem Leben und Werk sind nachzulesen im Buch: Heinz Otremba: Otto Kirchner – Ein Kunstmaler aus Eckartshausen. Hrsg. vom Historischen Verein Werneck (Schriftenreihe Nr. 17), 28 Seiten, mit Fotos und Farbabbildungen. Erhältlich im Rathaus und in der Buchhandlung Lesezeichen in Werneck. Informationen im Internet: www.historischerverein.de>

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