Die Akteure beim mittlerweile 25. Adventskonzert in der Pfarrkirche in Dingolshausen verstanden es, die Gäste mitzunehmen und zu begeistern. Der Veranstalter – die Köhlerkapelle unter der Leitung von Stefan Müller – konnte wieder auf viele Musiker und Künstler zählen. Moderatorin Beate Loos führte durch das Programm.
Sie hieß zu Beginn Monika Rößner an der Eichfelder-Orgel willkommen, die mit einem der Weihnachtsklassiker schlechthin aufwartete, "Nun freut euch ihr Christen". Die Kinder des Kindergartens Blumenwiese sangen "Der Liedkalender im Advent" und "Wieder kommen wir zusammen". Das erste Mal trat beim Adventskonzert die Bläserklasse Michelau unter der Leitung von Madeleine Wolf auf. "Sie zeigen uns, wie weit man in nur eineinhalb Jahren Proben musikalisch vorwärts kommen kann", machte Beate Loos deutlich.

Und sie hatte nicht zuviel versprochen. Die Musiker aus Michelau und Umgebung spielten zwei schöne Adventslieder: "Wir sagen euch an den lieben Advent" und „Morgen kommt der Weihnachtsmann“. Für die ersten Schmunzler sorgte Moderatorin Loos mit der Geschichte "Im Adpfent", bei dem sie aus einem Schüleraufsatz zitierte. "Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe, die ist mit Fieber, wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K", so Loos. "Normalerweise haben die heiligen drei Könige Weihrauch, Gold und Pürree oder so was ähnliches dabei." Die Zuhörer amüsierten sich köstlich.
Danach wurde es beim "Winter" aus Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" etwas ruhiger. Beate Loos lud die Zuhörer dazu ein, sich vorzustellen „sie sitzen im Winter vor dem prasselden Kamin Feuer ihres Kamin und hören die Regentropfen an die Scheiben klopfen“. Die gemütliche Atmosphäre wurde durch die Flöten symbolisiert, die Regentropfen durch die Klarinetten. Harmonisch fügten sich alle anderen Musiker der Köhlerkapelle ein.
"Es is a Kreuz an Weihnachten mit die Bemm"

Dann nahte der Auftritt des Chors "After Eight". Unter der Leitung von Nico Heilmann sang er "Hark the heralds angels sing" und den Adventsklassiker "Maria durch ein Dornwald ging". Später im Programm sang der Chor "Vom Flügel eines Engels berührt", am E-Piano begleitet von Renate Kemmer, und das anspruchsvolle Ave Maria. Dessen Eingangsverse trugen die Solisten Michael Kundmüller, Nico Heilmann und Thomas Heilmann vor. Leo Delibes "Duo des fleurs" spielten Martina Schlick (Klarinette) und Katharina Götz (Querflöte), ebenfalls begleitet von Renate Kemmer am E-Piano.
Spaß machten die Sänger Willi und Peter Götz, begleitet von Sonja Hildmann auf der Gitarre. "Es is a Kreuz an Weihnachten mit die Bemm. Wenssta an Christbaum suchst, lass die Frau dahemm", sangen sie ein Lied des Haßfurter Mundartdichters Wilhelm Wolpert. Auch bei ihrem zweiten Auftritt hatte die Bläserklasse Michelau einen Klassiker im Gepäck, "In der Weihnachtsbäckerei" von Rolf Zukowski. Rhythmisch wurde es beim "Christmas Spiritual" der Köhlerkapelle. "Klatschen, schnipsen und swingen ist ausdrücklich erlaubt", so Beate Loos.
Ein Lied aus dem Sissi-Musical

Jule von Falkenstein begeisterte mit ihrem Können an der Querflöte bei "Scheherazade". Nadja Berger sang mit der Köhlerkapelle "Ich gehör nur mir", ein Lied aus dem Sissi-Musical. Letztmals als Bürgermeister steuerte Lothar Zachmann seine Gedanken zum Adventskonzert bei. "Integration gelingt nur durch Austausch und Erklären und keinesfalls durch Aufgeben von Werten und Traditionen. Integration gelingt durch Vorleben und nicht durch Vorschreiben", sagte er.
Der Vorsitzende der Köhlerkapelle, Thorsten Sehm, freute sich über die lange Tradition des Adventskonzerts und dankte allen, die zum Gelingen beitrugen, besonders Moderatorin Loos und Katharina Götz für die Planung. Sie erhielten Blumen zum Dank. Lang anhaltender Applaus belohnte die Akteure. Nach dem Konzert konnte am Freiraum noch lange am Glühweinstand der Ministranten verweilt werden.