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SCHWEINFURT: Musikalische Höhepunkte in der Fastenzeit

SCHWEINFURT

Musikalische Höhepunkte in der Fastenzeit

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    Besondere Hörerlebnisse für alle Musikliebhabende stehen im März in der Heilig-Geist-Kirche im März auf dem Programm. Den Auftakt bildet die Matinée an der großen Steinmeyer-Orgel am Samstag, 15. März. Nach dem Mittagsläuten um 12.05 Uhr präsentiert Kantor Martin Seiwert ein reines Bach-Programm, das die Meisterwerke des Barockkomponisten in den Mittelpunkt stellt.

    Besonders hervorzuheben sind das monumentale h-Moll Präludium und Fuge sowie die berühmte Passacaglia und Fuge in c-Moll. Auch verschiedene Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach werden zu hören sein. Die Matinée verspricht eine faszinierende Klangwelt für alle Freunde der Orgelmusik. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Kirchenmusik sind erbeten.

    Ein besonderer Höhepunkt erwartet die Besuchenden am Samstag, 22. März, um 19 Uhr mit dem Oratorium des französischen Komponisten Théodore Dubois „Sieben Worte Jesu am Kreuz“, das der Heilig-Geist-Chor unter der Leitung von Martin Seiwert aufführt.

    Dieses Werk, das in Frankreich einst zu den bekanntesten Passionsmusiken zählte, wird in der Fassung für drei Solisten, Chor und Orgel erklingen. Neben dem Heilig-Geist-Chor werden Mechtild Söffler (Sopran) Sebastian Köchig (Tenor und NN Bariton) sowie Matthias Braun (Orgel) musizieren. Der Eintritt für das Konzert beträgt 15 Euro, Schüler frei.

    Nach seiner Uraufführung 1867 in der Pariser Kirche Ste-Clotilde wurde das Oratorium bis 1965 jährlich am Karfreitag in der Kirche Ste-Madeleine aufgeführt. In Deutschland ist es weitgehend unbekannt geblieben, was unter anderem am lateinischen Originaltext liegt.

    In der Heilig-Geist-Kirche wird es jedoch in deutscher Sprache erklingen. Dubois' Komposition zeichnet sich durch den freien Umgang mit den biblischen Texten und die flexible Rollenverteilung der Solisten aus. Die „sieben letzten Worte“ Jesu aus den Evangelien stehen im Zentrum der Musik und werden durch weitere, teils nicht biblische Texte ergänzt. Das Oratorium ist in sieben Abschnitte gegliedert, die jeweils einem der letzten Worte Jesu am Kreuz gewidmet sind. Jeder Abschnitt wird musikalisch eindrucksvoll in Szene gesetzt: von schmerzvollen, klagenden Melodien bis hin zu dramatischen und ergreifenden Chorsätzen.

    Besonders berührend ist der abschließende Satz „Pater, in manus tuas commendo spiritum meum“ („Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“), der in einer eindrucksvollen musikalischen Steigerung endet. Dubois setzt hierbei auf eine harmonische und ausdrucksstarke Tonsprache, die die emotionale Tiefe des Passionsgeschehens eindrucksvoll transportiert. Théodore Dubois (1837–1924) war ein bedeutender französischer Komponist, Organist und Musikpädagoge. Neben „Die Sieben Worte Jesu am Kreuz“ schuf er zahlreiche Werke für Orgel, darunter die berühmte „Toccata“ aus der Orgelmesse, die oft im Konzertrepertoire gespielt wird. Seine Messen und Motetten zeugen von seiner tiefen Verwurzelung in der kirchenmusikalischen Tradition, während seine Opern und sinfonischen Dichtungen seine Vielseitigkeit als Komponist belegen. Dubois war zudem Direktor des Pariser Konservatoriums und hatte großen Einfluss auf die französische Musikszene seiner Zeit.

    Den Abschluss bildet der gregorianischer Choral zum vierten Fastensonntag am Sonntag, 30. März, um 11 Uhr. Die Choralschola Heilig-Geist gestaltet den Gottesdienst mit gregorianischem Choral. Diese liturgische Gesangsform gehört zu den ältesten musikalischen Traditionen der Kirche und verleiht der Feier eine besondere spirituelle Tiefe.

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