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GOCHSHEIM: Nach der Insolvenz: Bei Beständig geht's kleiner weiter

GOCHSHEIM

Nach der Insolvenz: Bei Beständig geht's kleiner weiter

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    Mit diesem Ergebnis ist Insolvenzverwalter Frank Hanselmann recht zufrieden, zumal in diesen Zeiten, da fast täglich eine andere Branche enorme Auftragseinbrüche meldet oder um Geld für ihren Weiterbestand bettelt. Mit den vier wegen Zahlungsunfähigkeit beziehungsweise auch Überschuldung insolventen gemeldeten Beständig-Firmen geht's also weiter.

    Der neue Mehrheitsgesellschafter Clipper Group sei ein solides Unternehmen des Transportgewerbes, sagt Hanselmann. „Die Clipper Group hält an der neu gegründeten Gesellschaft 75 Prozent der Anteile, die Familie Wey 25 Prozent“, sagt Minderheitsgesellschafter und Geschäftsführer Jürgen Wey auf Anfrage. Der Einstieg bei Beständig sei für die Engländer die Eintrittskarte in den deutschen Transport- und Logistikmarkt gewesen. Die Clipper Group sei ein solider Partner mit einem Umsatzvolumen von 300 Millionen Euro jährlich.

    Ohne Einschnitte ging der Neuanfang beziehungsweise die Fortsetzung der Unternehmen unter dem neuen Hauptgesellschafter aber nicht ab: Nur die Hälfte der zwölf Standorte bleibt erhalten, die andere wird geschlossen. Auch die Mitarbeiterzahl ist in etwa halbiert.

    „Ein Wunder, was wir in acht Wochen auf die Beine gestellt haben“

    Jürgen Wey Geschäftsführer Clipper Beständig

    Erhalten bleiben laut Hanselmann Gochsheim mit der Zentrale, München, Hockenheim, Berlin, Unna und Münchberg. Mehr als 150 Arbeitsplätze könnten durch die Verbindung von Clipper und Beständig gesichert werden, teilt auf Anfrage Geschäftsführer Jürgen Wey mit, davon am Standort Gochsheim alleine 60.

    Für die vierte insolvente Beständig-Firma, die Automotive GmbH, die Komponenten für Automobilzulieferer fertigt, ist ebenfalls eine Weiterführung des Betriebs in Sicht. Ab 1. Januar soll entweder eine Auffanglösung greifen oder die Übernahme durch ein anderes Unternehmen, sagt der Insolvenzverwalter. Ein großes Schweinfurter Unternehmen soll interessiert sein.

    Beide Lösungen – sowohl bei der Transport-Sparte als auch die noch ausstehende bei den Automotiven – seien solide, mit gutem Fundament, viele Arbeitsplätze blieben erhalten, sagt Hanselmann: „Am Anfang hat es nicht unbedingt danach ausgesehen, angesichts der schwierigen Zeit ist das ein gutes Ergebnis.“

    Auch Geschäftsführer Jürgen Wey will nach vorne schauen. Es sei fast ein Wunder, „was wir in acht Wochen auf die Beine gestellt haben“. Mit der Clipper Group habe es schon vorher Kontakte gegeben, den neuen Partner, mit dem es Planungen gegeben habe, habe er aufgetan. Im Transport- und Automotive-Bereich könnten etwa 200 Arbeitsplätze erhalten und gesichert werden.

    Wie berichtet, hatten die beiden Geschäftsführer der Beständig-GmbHs für die Bereiche Logistics, Automotive und Spedition Ende September wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag gestellt. Mitte November folgte als vierte Firma schließlich die Beständig-Kommanditgesellschaft, die als Holding in dem Firmengeflecht fungierte, welches der Insolvenzverwalter einmal als „Konzernstruktur“ bezeichnete.

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