Gartenstadt Am Wochenende feierten 20 ehemalige Schüler der Ludwigschule ein freudiges Wiedersehen: Zum ersten Mal nach 50 Jahren kamen die Absolventen des Jahrgangs 1953 in der Gaststätte Solidarität zum Klassentreffen zusammen.
"Ich kenne hier keinen", lachte Gottfried Krämer bei seiner Ankunft in die Runde. Kein Wunder, war der gelernte Automechaniker doch 28 Jahre lang als Entwicklungshelfer in Afrika tätig, hatte seine ehemaligen Klassenkameraden also aus den Augen verloren.
Auch andere Mitschüler schauten anfänglich verdutzt in die Runde und suchten nach bekannten Gesichtern. "Nach 50 Jahren ist es schwer, alle wiederzuerkennen", sagte Peter Fischer, "doch wenn man die Namen hört, erinnert man sich". Auch er war auf Grund seiner Arbeit viel unterwegs - in China, Brasilien und Kolumbien. Eher zufällig habe er in all den Jahren einige seiner ehemaligen Mitschüler wiedergesehen, erzählte er.
Ihr Treffen zum Jubiläum verdanken sie vor allem Edgar Müller. Zusammen mit acht ehemaligen Klassenkameraden durchforstete der 65-Jährige im Laufe des Jahres alte Hefte und Bücher, suchte dort nach Namen einstiger Mitschüler. Mit einer Liste setzten sie sich anschließend ans Telefon. "In unserer Klasse saßen damals über 40 Schüler, doch alle einzuladen war leider nicht mehr möglich", erzählte Müller. Manche seien ausgewandert, andere weggezogen und einige mittlerweile auch verstorben. "Doch auch an sie wollen wir an diesem Abend denken", waren sich die Ludwigschüler einig.
Alte Klassenfotos, Alben und Geschichten machten die Vergangenheit wieder lebendig, Müller erinnerte in einer kurzen Rede an die gemeinsame Schulzeit. Schallendes Gelächter ertönte, als er dabei eine Wanderkappe von einst auf den Kopf zog. "Heute gibt es was zu feiern", freute sich Horst Köhler auf den gemeinsamen Abend. Zusammen mit seinen ehemaligen Mitschülern erinnerte er sich an die sportlichen Erfolge an der Ludwigschule. Drei Mal hintereinander habe ihre Klasse, in der damals ausschließlich Jungs saßen, die Schulstadtmeisterschaft im Fußball gewonnen. "Im Finale immer gegen die Goetheschule", ergänzt Fischer.
Es machten unzählige Geschichten die Runde, man erzählte von Frau und Kindern, von Lehrzeit, Beruf und Ruhestand. In 50 Jahren "treffen wir uns auf jeden Fall wieder", lachte Müller nach seiner Rede. Anschließend setzte er sich wieder in die Reihen, "schließlich gibt es so viel zu erzählen".