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DITTELBRUNN: Nach Sprengung von Geldautomat: Wie geht's weiter?

DITTELBRUNN

Nach Sprengung von Geldautomat: Wie geht's weiter?

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    Der völlig zerstörte Geldautomat der VR-Bank. Die Diebe erbeuteten einen fünfstelligen Betrag.
    Der völlig zerstörte Geldautomat der VR-Bank. Die Diebe erbeuteten einen fünfstelligen Betrag. Foto: Foto: VR-Bank

    Es ist längst mitten in der Nacht zum Sonntag, den 28. Mai, als gegen 1 Uhr ein gewaltiger Knall durch Dittelbrunn hallt. Auf der Hauptstraße überall Glassplitter. Kriminelle haben den Geldautomaten in der VR-Bank gesprengt– und damit beinahe die ganze Filiale zerstört. Heute, gut zwei Monate später, sind die Fenster im Erdgeschoss noch immer verrammelt. Wie geht es weiter? Und wo sind die Täter, die einen fünfstelligen Betrag aus dem Automaten rissen und flüchteten?

    Die Polizei weiß noch immer nicht, wer die drei dunkel gekleideten Männer sind, die den Ermittlungen zufolge in einem dunklen Kombi in Richtung Hambach davonbrausten. „Wir haben dazu keine neuen Erkenntnisse“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken auf Anfrage. Auch nicht zu einem hellen, eventuell silbernen Auto, das in Richtung Schweinfurt davongefahren sein soll. Es werde noch immer ermittelt, weitere Ansätze seien da. Für die Polizei sind noch nicht alle Wege erschöpft. „Aber es ist auch nicht absehbar, ob sie jemals zum Erfolg führen“, so der Sprecher.

    Task-Force gebildet

    Während die Polizei nach den Räubern fahndet, sucht die VR-Bank Schweinfurt in den vergangenen zwei Monaten fieberhaft nach einer Lösung, ihre Dittelbrunner Kunden wieder in vollem Umfang bedienen zu können. Es wurde eigens eine Task-Force gebildet, um die Folgen des Überfalls zu bearbeiten. VR-Kunden können derzeit bei der Sparkasse in Dittelbrunn kostenlos Geld abheben, der Bankberater kommt bei Bedarf mit Laptop ins Haus.

    Jetzt ist eine Lösung gefunden – und zwar nicht am alten Standort. „Wir haben den Entschluss gefasst, dass wir nicht mehr in die alte Filiale einziehen, sondern sie neu organisieren“, sagt VR-Vorstand Wolfgang Schech. Stattdessen kooperiert die VR-Bank mit der Sparkasse und zieht ins gleiche Gebäude an der Hauptstraße zwischen Getränkemarkt und Tankstelle.

    Gemeinsamer Geldautomat

    Die beiden Banken teilen sich künftig den Geldautomaten, der Rest werden vollwertige VR- beziehungsweise Sparkassenfilialen. Die VR-Bank mietet von der Sparkasse unter anderem zwei eigene Beratungsräume, auch der Serviceschalter und Kontoauszugsdrucker wird ganz „VR“. Schech sieht für die Kunden eine Verbesserung, unter anderem könne man hier besser parken. Die Öffnungszeiten bleiben gleich. Befürchtungen, die VR-Bank könne die „Gelegenheit“ nutzen, um das Filialnetz auszudünnen, sind hier also unbegründet.

    Wann die neue Filiale öffnet, kann Schech noch nicht genau sagen. Aktuell suche man händeringend nach Handwerkern. „Wir rechnen spätestens bis Ende des Jahres mit der Eröffnung, September wäre mir aber natürlich lieber.“ Auf der Internetseite der VR-Bank, auf der ganz neu vom Umzug zu lesen ist, ist vom vierten Quartal die Rede. Bis dahin bleiben die Gratis-Abhebungen und der mobile Berater erhalten.

    Der Umzug findet im Einvernehmen mit den Vermietern der alten Filiale statt. Die beiden älteren Damen aus dem ersten Stock hatten durch den Vorfall einen Schock erlitten, die Angst vor einem erneuten Angriff auf die Bank ist groß. „Wir haben uns mit der Bank geeinigt, es ist uns zu gefährlich“, sagt die Tochter beziehungsweise Nichte der Bewohnerinnen, Christine Weger. Es sei bereits der zweite Vorfall gewesen, vor etwa 20 Jahren sei die Bank von einem bewaffneten Unbekannten überfallen worden, der nie gefasst wurde. Den Bewohnerinnen geht es laut Weger wieder einigermaßen gut, wohl auch, weil sich die Angehörigen intensiv um die Aufarbeitung gekümmert haben. Im Haus der Familie stehen nun noch umfangreiche Sanierungsarbeiten an. Laut Weger liegt der Schaden – allein am Gebäude, ohne Bank-Mobiliar/Technik – bei etwa 200 000 Euro.

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