Was für Tourenwagenfans das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring ist, das erleben Wassersportler beim "24- Stunden-Schwimmen" der DLRG im Schonunger Hallenbad. Nach der coronabedingten Zwangspause 2020 dürfen Schwimmer jeden Alters wieder durchs Becken gleiten, von Samstag, 2. Oktober, 12 Uhr, bis Sonntag, 3. Oktober, 12 Uhr.
Im vergangenen Jahr ist das Jubiläumsschwimmen ins Wasser gefallen, der Schwimm-Marathon Nr. zehn findet nun in einer abgespeckten Version statt. Auf jeden Fall ist eine persönliche Anmeldung erforderlich (schonungen.dlrg.de). Unter dem Motto "Kein Zeitschwimmen, kein Wettkampf, nur Spaß" können Bahnen gebucht werden, gleich ob man auf 25 Metern sein "Seepferdchen" auffrischen oder auf 5000 Metern Delfin und Schmetterling üben möchte.
Das feuchtfröhliche Vergnügen dient auch der Finanzierung lebenswichtiger Projekte der Wasserretter: Diese Botschaft ist Erwin Reuter wichtig, Vereins-Urgestein und technischer Ausbildungsleiter in der Ortsgruppe. 450 Mitglieder ist die Schonunger DLRG stark, 80 bis 120 Kinder gleiten mittlerweile wieder samstags, 20 oder 30 Erwachsene montags durchs Wasser beim Training. Zum Glück habe man in der pandemiebedingten Flaute keine Absprünge erlebt, freute sich Reuter.
Drohne als Alleinstellungsmerkmal
Stolz zeigen Reuter und der technische Einsatzleiter Niklas Hock die 2019 angeschaffte Drohne: ein Alleinstellungsmerkmal des Vereins in Nordbayern. Gerade erst wurde das fliegende Auge bei einem (Fehl-)Alarm am Baggersee eingesetzt. 5000 bis 6000 Euro hat der Mini-Helikopter gekostet, der zur Hälfte aus Leader-Fördermitteln der EU finanziert worden ist. Aber eben nur zu Hälfte.
Zwei bis drei Meter tief könne die Kamera in die Tiefe blicken, sagt "Drohnenpilot" Hock stolz, unter Ostseebedingungen noch tiefer. Per Wärmebild lassen sich Bewegungen am Boden verfolgen, so dass die Drohne auch als Ersatz für aufwendige Hubschrauberflüge dient.
Aber auch die beiden Boote und die Einsatzfahrzeuge der 46 Jahre alten Ortsgruppe kosten Geld, die eine Schnelleingreiftruppe (SEG) stellt. 2013 waren die Schonunger in Rosenheim und an der Elbe im Hochwassereinsatz. Allein eine Strömungsretter-Ausrüstung kostet schnell mal tausend Euro, inklusive Neoprenanzug, Weste und Helm. Dazu kommt die Ausbildung, vom klassischen Schwimmen über Erste-Hilfe-Maßnahmen bis hin zu Eisrettung und Rettungsschwimmen.
Rückkehr zur Normalität
Der Kampf gegen Covid wird auch im Hallenbad großgeschrieben, nach der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs im Juli. Außerhalb des Wassers besteht beim 24-Stunden-Schwimmen Maskenpflicht, in diesem Jahr sind nur sechs Schwimmer pro Bahn vorgesehen. Wichtig ist es den Verantwortlichen, dass der Kopf längerfristig über Wasser bleibt: "Wir wollen ein Zeichen setzen, für die Rückkehr zur Normalität", so Reuter.
