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SCHWEINFURT: Neue Dimension in der Lasertechnik

SCHWEINFURT

Neue Dimension in der Lasertechnik

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    So sieht ein Käfig aus, in dem die Rollen zum Laufen gebracht werden. Matthias Wolfrum präsentiert ein Produkt von HWS Lasertechnik
    So sieht ein Käfig aus, in dem die Rollen zum Laufen gebracht werden. Matthias Wolfrum präsentiert ein Produkt von HWS Lasertechnik Foto: Foto: Helmut Glauch

    Von 2-D auf 3-D – in der Filmindustrie ein Trend, in der Lasertechnik ein Quantensprung. Den hat am Dienstag die Firma HWS-Lasertechnik, die in der Helsinkistraße im Industriegebiet Maintal angesiedelt ist, vollzogen.

    HWS, das steht für die Nachnamen der Gesellschafter Walter Haimerl, Matthias Wolfrum und und Ralf Schindelmann. Ein junges Unternehmen, 2012 gegründet und seit 2016 im Maintal ansässig, das sich auf die Fertigung von Käfigen für große Industrielager spezialisiert hat, wie sie zum Beispiel für Schwermaschinen, die Schiffsindustrie oder für Windkraftanlagen gebraucht werden. Die Rohlinge, die „Ronden“, der Laie kann sich diese wie eine überdimensionale Tortenplatte vorstellen, werden bei HWS gefertigt. Dann werden diese Rohlinge in der Großindustrie, beispielsweise bei Schaeffler oder SKF, den Vertragspartner von HWS, umgeformt und kommen dann zurück in die Helsinkistraße.

    Die Aussparungen, in denen die Rollen oder Kugeln laufen, werden dann wieder bei HWS mittels Präzisions-Lasertechnik herausgearbeitet. Eine Arbeit, bei der es auf den hundertstel Millimeter ankommt. „Bisher haben wir dafür 2-D-Lasertechnik verwendet, jetzt kommt mit der Maschine die 3-D-Lasertechnik“, erklärt Matthias Wolfrum von der Geschäftsleitung. Die neue Maschine ist nicht nur von ihren Dimensionen her (fünf Meter lang, drei Meter breit und 14 Tonnen schwer) beeindruckend, sondern auch vom Preis her.

    Voll beweglicher Laserkopf

    Eine gute halbe Million hat die junge Firma mit derzeit elf Angestellten in den Hochpräzisionslaser investiert, der bei der Fachfirma Trumpf-Laser- und Systemtechnik in Ditzingen gefertigt wurde. Mit diesem nun voll beweglichen Laserkopf eröffnet man sich im wahrsten Sinn des Wortes eine neue Dimension für die Fertigung hochwertiger Kugellager-Käfige. Rund 3000 Tonnen Stahl, geliefert von Thyssen-Krupp, werden pro Jahr bei HWS verarbeitet.

    Mit dem Schritt hin zur dritten Dimension erfüllt HWS auch die Anforderungen der in Schweinfurt ansässigen Großindustrie, in deren Auftrag die Firma die Präzisionskäfige bearbeitet. Welche Dimensionen diese Lager teilweise haben, ergibt sich auch aus dem Arbeitsbereich des neuen Lasers. Käfige mit bis zu eineinhalb Metern Durchmesser können hier bearbeitet werden. Der neue Laser ist aber zum Beispiel auch geeignet, Präzisions-Rohr-Stecksystem zu fertigen. Im familiär aufgestellten Betrieb, in dem vor allem Montagearbeiter und Schweißer arbeiten, ist man sich sicher, dass man nun die optimale Lasertechnik für die Industrie in Schweinfurt auf den Platz gebracht hat.

    Hobby zum Beruf gemacht

    Der Schweinfurter Matthias Wolfrum, der einst selbst bei Trumpf als Entwicklungsingenieur und Lasertechniker arbeitete, hat, wie er schmunzelnd einräumt, sein „Hobby zum Beruf gemacht“. Die neu eingesetzte Technik, da ist er sich sicher, wird es ermöglichen, neue Kunden auch aus dem mittelständischen Bereich zu gewinnen. „Wir sind 2016 zu unseren Kunden hingezogen“, so der Visionär.

    Die Firma ist auch auf weiteren Feldern voller Innovationen. Eine 318 KW-Solaranlage auf den Dächern sorgt dafür, dass die Firma nahezu emissionsneutral arbeitet und ihren Strom selber erzeugt. Wolfrum schwärmt nicht nur von der guten Autobahnanbindung, sondern auch von den Partnern wie der Sparkasse, oder der Mäx-Gmbh (Hallenbau), die mitgeholfen haben, das Unternehmen optimal in die Spur zu bekommen. Die Investition in die 3-D-Lasertechnik der Zukunft war da nur ein logischer Schritt auf diesem Weg.

    Online Tipp: Weitere Bilder im Internet www.mainpost.de

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