Katastrophen wie die Flut im Ahrtal vor einem Jahr, aber auch die Pandemie veranlassten den Bund, die Infrastruktur zur Warnung der Bevölkerung zu verbessern. Das entsprechende Sonderförderprogramm, das der Freistaat Bayern aus Bundesmitteln auflegt, will auch die Gemeinde Sennfeld für ihre Sirenen nutzen.
Die Frage in der Gemeinderatssitzung war, ob die bisherigen Sirenen aus den 1960er Jahren von analoger auf digitale Steuerung umgerüstet oder gleich neue elektronische Sirenen beschafft werden sollten.
Die Freiwillige Feuerwehr hatte sich im Vorfeld gegen eine Ergänzung der alten Sirenen ausgesprochen und für neue plädiert, erläuterte Bürgermeister Oliver Schulze. Denn die neuen Anlagen könnten in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet werden und damit auch "weiße" Flecken im Gemeindegebiet abdecken. Außerdem hätten die Sirenen eine Notstromversorgung und ermöglichten auch Durchsagen. Wenn die alten Sirenen ausfallen würden, gäbe es keine Ersatzteile mehr, so dass dann auch neue Anlagen gekauft werden müssten, aber ohne Förderung.
Die Kosten waren es, die die CSU-Fraktion zunächst veranlassten, für eine Ergänzung der alten Sirenen zu plädieren. Eine Umrüstung der fünf vorhandenen Sirenen würde 10.799 Euro kosten, mit einer Förderung von 5000 Euro, hatte die Gemeindeverwaltung vorgelegt. Fünf neue Sirenen – vier auf Dächern, eine auf Mast – würden dagegen 98.033 Euro kosten, mit einer Förderung von zusammen 60.750 Euro. Man müsse die Verhältnismäßigkeit sehen, so Fraktionssprecher Peter Knieß. Das Geld sollte lieber in andere Anschaffungen für die Feuerwehr gesteckt werden.
Dagegen sprach sich Helmut Heimrich für die SPD-Fraktion für die neuen Anlagen aus, angesichts des Alters der bisherigen Sirenen und dem dann nötigen Umstieg auf die neue Technik ohne staatliche Förderung. Auch die Fraktion der Grünen sowie der Freien Wähler sprachen sich dafür aus.
Gemeinderat Manuel Binkowski, zugleich Zweiter Kommandant der Feuerwehr, erklärte, dass die neuen Sirenen eine Empfehlung des Bundes seien. Bei einer Umrüstung werde nur die Ansteuerung verändert. Die neuen Sirenen seien dagegen elektronisch, hätten die Möglichkeit für Durchsagen und funktionierten auch bei Stromausfall.
Dem allgemeinen Votum für neue Sirenen, bislang auf der Schule, dem Rathaus, dem Feuerwehrhaus, den Gemeindehäusern und auf einem Mast im Rempertshag, stimmte schließlich auch die CSU-Fraktion zu.
Angesichts eines jüngsten Ackerbrandes bei Sennfeld kam die Frage auf, ob das Wasserfass des Bauhofes immer gefüllt sei und zum Löschen zur Verfügung stehe. Bürgermeister Schulze bestätigte dies.
Tag der offenen Tür
Er informierte die Räte über den Besuch der Sennfelder Delegation in der italienischen Partnergemeinde Meduna. Zudem lud er zur Eröffnung und zum Tag der offenen Tür im neuen Bauhof am Sonntag, 24. Juli, ein.
Zum aktuellen Stand der Bauarbeiten in der Schweizer Straße gab er wider, dass der Leitungsbau von Regenwasserkanal, Trinkwasserkanal sowie Mischwasserkanal inklusive Hausanschlüssen vom Ende der Schweizer Straße bis zum Hexenbrünnlein abgeschlossen sei. Die Umleitung dort soll bis Ende August aufgehoben sein.
Beschlossen hatte der Gemeinderat mehrheitlich in einer vorherigen nichtöffentlichen Sitzung, dass das Grundstück und Gebäude des alten Bauhofs, mit Ausnahme der rechten Garage, an einen Gewerbetreibenden verpachtet werden soll. Geprüft werde, ob der Trachtenverein sein Material im neuen Bauhof im Obergeschoss lagern könne. Für die Werkzeuge der Siebener könnte dort ein kleiner Container aufgestellt werden.
Antrag zurückgezogen
Ein Kneippbecken hatte die Gemeinde über das Regionalbudgets der Allianz Schweinfurter Mainbogen ursprünglich im Bereich von Bad Sennfeld beantragt. Weil dafür aber eine wasserrechtliche Erlaubnis nötig ist und der Graben zu wenig Wasser führt, zog die Gemeinde den Antrag zurück. Dadurch könnte ein geplanter Grillplatz in die Förderung gelangen.
Die Mittagsverpflegung in der Offenen Ganztagsschule hatte der Gemeinderat ebenfalls nichtöffentlich an das Cafe Rohr aus Schonungen vergeben. Die Gemeinde Sennfeld bezuschusst jedes Menü eines Sennfelder Schülers mit einem Euro.