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Kolitzheim: Neue Hecken braucht das Land

Kolitzheim

Neue Hecken braucht das Land

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    Der Kolitzheimer Bio-Landwirt Michael Mäuser und seine Helfer bei der Neuanpflanzung einer Hecke.
    Der Kolitzheimer Bio-Landwirt Michael Mäuser und seine Helfer bei der Neuanpflanzung einer Hecke. Foto: Rosie Füglein
    Der Kolitzheimer Bio-Landwirt Michael Mäuser (rechts) und der Kolitzheimer Martin Herbig bei der Pflanzung eines Baums.
    Der Kolitzheimer Bio-Landwirt Michael Mäuser (rechts) und der Kolitzheimer Martin Herbig bei der Pflanzung eines Baums. Foto: Rosie Füglein

    Es gibt Dinge im Leben, die höchst unsexy klingen, aber extrem nützlich sind. "Kulap I88" zum Beispiel, ein Kulturlandschafts-Förderprogramm des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Es soll Landwirten dabei helfen, wieder mehr Hecken und somit Struktur in unsere ausgeräumten Landschaften zu bringen.

    Bio-Landwirt Michael Mäuser aus Kolitzheim ist der erste Landwirt in Unterfranken, der die Kulap-I88-Förderung beantragte und erhielt. Am vergangenen Wochenende pflanzten er und seine freiwilligen Helfer an drei Tagen auf einem Acker zwischen Kolitzheim und Unterspiesheim 500 einheimische Sträucher und 15 Bäume.

    Berthold Pfaff aus Kolitzheim (links) und Helmut Bach aus Zeilitzheim arbeiten Hand in Hand.
    Berthold Pfaff aus Kolitzheim (links) und Helmut Bach aus Zeilitzheim arbeiten Hand in Hand. Foto: Rosie Füglein

    Die Idee zu der 240 Meter langen und drei Meter breiten Hecke kam Mäuser vor drei Jahren, als er auf einem Mähdrescher über die Fläche mitfuhr. "Ich hatte das Gefühl über eine Steppe zu fahren und sah von hoch oben eine verlorene Eidechse über den Boden kriechen, die nicht wusste, wohin sie fliehen sollte. Da war mir sofort klar: Hier braucht es einen Rückzugsort für Tiere."

    Noah Abe aus Kolitzheim pflanzte an diesem Tag seinen ersten Baum.
    Noah Abe aus Kolitzheim pflanzte an diesem Tag seinen ersten Baum. Foto: Rosie Füglein

    Die Hecke ist schon Mäusers dritte Neuanpflanzung. Die ersten beiden Hecken pflanzte der 62-Jährige in Eigenregie, noch ohne staatliche Fördergelder. Der Bio-Landwirt versteht sich als "Flurverschönerer" und ist überzeugt: "Wir müssen wieder lernen, die kleinen Dinge im Leben zu sehen und wertzuschätzen. Wenn viele dabei mitmachen, kann daraus etwas Großes entstehen."

    Martin Herbig (links) und Harald Eisenmann, beide aus Kolitzheim, bereiten den Boden für die Pflanzung vor.
    Martin Herbig (links) und Harald Eisenmann, beide aus Kolitzheim, bereiten den Boden für die Pflanzung vor. Foto: Rosie Füglein

    Feldhecken prägten über Jahrhunderte unsere Kulturlandschaft. Dann kam die Flurbereinigung und zahllose Hecken mussten weichen. Dabei sind Feldhecken Alleskönner. Sie verhindern die Bodenerosion durch Wind und Wasser und sie spenden Schatten.

    Sie binden eine ähnliche Menge Kohlenstoff wie Wälder und dienen so dem Klimaschutz. Sie bieten zahlreichen Tieren Nahrung, Lebensraum und Schutz vor Feinden. Sie vernetzen die Landschaft und halten Wasser im Boden.

    Ihre Wurzeln erreichen Nährstoffe in tieferen Bodenschichten und machen diese auch für Kulturpflanzen wieder verfügbar, was langfristig die Erträge steigert. Und schließlich liefern Hecken uns Menschen auch noch Lebensmittel, Brenn- und Bauholz.

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