Ein ganz besonderer Schultag war an der Johann-Hinrich-Wichern-Schule angesagt: Anstelle des Unterrichts fand der Aktionstag „Gemüse pflanzen, Gesundheit ernten“ statt – ein Projekt der BayWa-Stiftung. Jede Gruppe der Schule, ein Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung auf dem Gelände der Jugend- und Behindertenhilfe Oberlauringen, machte eine Station zu diesem Projekt.
Das augenfälligste Ergebnis dieses Tages war im Schulgarten zu sehen. Die Berufsschulklasse unter Leitung von Leo Göbel legte fünf Hochbeete an und bepflanzte sie mit Kräutern sowie Erdbeeren. Auch Knollen von Winterzwiebeln steckten die Schüler und säten Spinat. Göbel, gelernter Tischler, hatte sogar in Vorarbeit aus Holzbohlen die Hochbeete mit den Schülern gesteckt.
„Sogar das Häckselmaterial haben sie aus Baum- und Strauchrückschnitt selbst hergestellt und so gezeigt, dass das kein Abfall ist“, freute sich Isabell Klingels, die für die BayWa-Stiftung vor Ort war. Dass die Stiftung für dieses Projekt 10 000 Euro aufwendete, ist auch dem Bauwagen im Schulgarten geschuldet, erklärt die Projektmanagerin und listet Dämmstoffe, Treppeneingang und Farben auf.
Die waren nötig, um den Bauwagen als Bestandteil des Schulgartens wieder instand zu setzen. Klingels wählt die Schulen aus, die gefördert werden. Bewerben können sich diese im Internet. Klingels nimmt vor dem Aktionstag Kontakt auf und klärt, wie die Vorgaben der Stiftung eingehalten werden können. „Das Ziel ist nicht ein schöner Schulgarten. Die Schüler sollen vielmehr weiterhin selber gärtnern, indem sie Gemüse pflanzen, pflegen und ernten“, sagt Klingels.
Wichtig ist ihr dabei auch, dass die Kinder gemeinsam kochen und dabei das angebaute Gemüse verwerten. Zusammen mit der Schulleiterin Sonhild Krambs und weiteren Lehrern sowie der eigens dafür engagierten Ökotrophologin Gabriele Schäfer wurden gesunde Pausensnacks und ein Mittagessen aus Vollkornspaghetti, Gemüsebolognese und Salat für die Schulfamilie hergestellt. Krambs betonte, gemeinsames Kochen und Gärtnern erweitere die Kompetenz der Schüler. Der Garten biete zudem Gelegenheit zur Ruhe zu kommen, aber auch Verantwortung zu übernehmen.
An weiteren Stationen im Schulhaus gab es noch viel über Gemüse & Co zu entdecken: in Riesenkürbisse schnitzten Schüler lustige Gesichter, beim Blindschmecken von Obst und Gemüse galt es auch die eher selten in der Küche verwendeten Pastinaken zu probieren und eine Gruppe der Schule lud ein, unterschiedliche Samen wie Hirse, Raps, Mais, Weizen oder Ackerbohnen zu erfühlen.
Der Aktionstag war zeitnah zum Erntedanksonntag, dem ersten Sonntag im Oktober. Daher stellte Dekan Jürgen Blechschmidt den neu angelegten Schulgarten unter Gottes Segen mit einem Zitat eines Kirchenliedes: „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen liegt in des Himmels Hand.“