„Meine Begeisterung für die Kunst an den Besucher weitergeben“, das ist das Credo von Dr. Julia Weimar, neue wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kunsthalle. Sie ist die Nachfolgerin von Katharina Christ, die seit Sommer Leiterin des Kulturforums der Stadt ist.
Mit dem Angebot, in der Kunsthalle arbeiten zu können, schließt sich für die 37-Jährige, die mit ihrem Mann und ihrem Kind nach Schweinfurt gezogen ist, ein Kreis. 2002 war die gebürtige Gerolzhöferin nämlich Praktikantin bei den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt, lernte da auch schon ihre heutige Chefin Andrea Brandl kennen. Und vor allem entfachte es ihre Leidenschaft für die Kunstgeschichte und Museen. „Das Praktikum war tatsächlich Auslöser dafür, dass ich mir sicher war, Kunstgeschichte zu studieren und auch unbedingt in einem Museum arbeiten wollte“, erzählt Weimar.
Studium und Promotion in Würzburg
Sie ging dann nach dem Abitur nach Würzburg, studierte bei Professor Kummer Kunstgeschichte sowie Germanistik und klassische Archäologie. Sie promovierte über die Supraporte, eigentlich ein Thema aus der Schlossbaukunst. Nach der Promotion bekam Julia Weimar ein wissenschaftliches Volontariat bei der Stiftung preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in Potsdam. Zuletzt arbeitete sie im Humboldt-Forum in Berlin im so genannten Museum des Ortes, das die vielfältige Geschichte des Berliner Schlosses aufzeigt.
Als die Stelle in der Kunsthalle ausgeschrieben war, die im Übrigen auch im Berliner Kulturleben wegen ihrer Sammlung „Wegmarken – Deutsche Kunst nach 1945“ durchaus ein bekannter Name ist, war für Weimar klar, dass sie diese Chance ergreifen möchte. „Es ist ein tolles Haus und eine hochkarätige Sammlung. Es fasziniert und begeistert mich, welche Gestaltungsmöglichkeiten man hier hat“, sagt Weimar, die für Ausstellungsgestaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlungsarbeit zuständig ist.
Nächstes Jahr wird die Kunsthalle bekanntlich zehn Jahre alt, weswegen es nicht nur mit der neuen Sachs-Ausstellung (siehe Seite 18) einen Ausstellungs-Höhepunkt gibt, sondern auch eine komplette Neuhängung des Museums vorgesehen ist. Außerdem erarbeitet Weimar im Moment die neuen Schwerpunkte für die museumspädagogische Arbeit, nachdem im Sommer Friederike Kotuc in Rente gegangen ist. Geboten werden sollen wieder verschiedene Formate für alle Zielgruppen von Kindern bis Erwachsenen. Die bestehenden Angebote des Museums-Service MuSe laufen bekanntlich weiter.