Im Nachklang der atomaren Katastrophe von Fukushima vor fast genau vier Jahren werden nun die Evakuierungszonen um die deutschen Kernkraftwerke erweitert. Das gilt auch für Grafenrheinfeld, obwohl die Anlage nur noch gut 13 Wochen laufen wird.
Die so genannte Mittelzone soll von bislang zehn Kilometer auf 20 Kilometer vergrößert werden, wie Johannes Hardenacke von der Regierung von Unterfranken gegenüber mainpost.de bestätigte. In der Mittelzone sind die Ortschaften erfasst, die bei einer schweren Havarie im KKG binnen 24 Stunden evakuiert werden sollen. Damit sind künftig auch Orte wie Arnstein, Gerolzhofen, Volkach, Theres und Oerlenbach betroffen. Bislang endet die Zone in Dörfern wie Grettstadt, Dittelbrunn und Kolitzheim.
Im März sollen "in einer umfassenden Dienstbesprechung“, an der fast alle unterfränkischen Landratsämter beteiligt sind, die Details bsprochen werden. Derzeit werde ermittelt, für wie viele Personen künftig Evakuierungspläne erstellt werden müssten. Künftig werden über 200 000 Menschen betroffen sein, statt bisher 120 000. Evakuiert werden allerdings bei einem GAU nicht die kompletten Zonen, sondern nur bestimmte Sektoren, die sich nach der Schwere des Austritts radioaktiv belasteter Luft und der Windrichtung orientieren.
Die Neuordnung der Schutzzonen geht auf eine Empfehlung der Strahlenschutzkommission zurück: Sie hat die Erfahrungen aus Fukushima auf Deutschland übertragen, wo man sich bislang auf theoretische Berechnungen gestützt hatte. Hier der Ratgeber der Regierung für den Ernstfall.
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