Plastikmenüschalen waren bei den Johannitern noch im Sommer 2009 angesagt. Dann fand Dienststellenleiter Olaf Mauer einen neuen Kooperationspartner in der Piazza Leopoldina, der Küche des Krankenhauses der Stadt. Im Angebot ist jetzt 365 Tage im Jahr ein Essen, das stets heiß angeliefert wird. 6,80 Euro kostet die Hauptspeise. Die Erweiterung auf drei Gänge schlägt lediglich mit 35 Cent zu Buche. Dafür gibt es Vorspeise und Nachtisch.
Auch gibt es Salate zum Hauptgericht, was bei der Tiefkühlkost nicht der Fall war, warb Pressesprecher Christoph Fleschutz beim Pressetermin für das neue Angebot. Regionalvorstand Ralph Knüttel ergänzte, dass durch das Porzellan und die neuen, gedämmten Aufbewahrungsboxen sich der Aktionsradius für das warme Essen (bei der Ankunft mindestens 65 Grad) deutlich über die Stadtgrenze auf 15 Kilometer erweitert habe. Wer noch weiter weg von der Dienststelle an der Mainlände wohnt, für den gibt es auch bei den Johannitern nur Tiefkühlkost. Und die muss sich der Kunde daheim selber aufwärmen.
Neu ist vor allem das Porzellan. Ehe Teller und Schüsselchen mit dem frisch Gekochtem gefüllt werden, wird dieses extrem heiß gemacht. Die Transportbox mit einem Drei-Kammer-System sorgt dafür, dass Heißes heiß, Kaltes kalt bleibt. Silikondeckel, die eine Hitze bis 200 Grad vertragen, lassen Suppe und Soße nicht über den Rand des Geschirrs schwappen.
Täglich stehen drei Menüs zur Auswahl (Vollkost, leichte Kost und eine für Diabetiker). Vorzubestellen ist jeweils für zwei Wochen, wobei der Kunde für mindestens drei Tage in der Woche ordern muss. Nach der Umstellungsphase ist keiner der über 100 Stammkunden abgesprungen. „Beschwerden gibt es nicht mehr“, freut sich Olaf Mauer. Die Preisanhebung gegenüber der Tiefkühlkost von rund 1,50 Euro hat nicht abgeschreckt.
Das ungespülte aber von groben Essensresten befreite Geschirr samt Transportbox wird stets bei der nächsten Lieferung mitgenommen und in der Krankenhausküche abgegeben.
Von Anfang an dabei
Essen auf Rädern gibt es in Schweinfurt seit April 1968. Der Paritätische Wohlfahrtsverband führte den Mahlzeitendienst als neuen Service in der fünften Stadt in Bayern ein. Beliefert wurden vor 41 Jahren 15 Schweinfurter. Heute steuern die Fahrer täglich um die 45 Adressen an. Von Anfang an kam das Essen aus der Sachs-Werkskantine, wird also stets frisch gekocht und heiß serviert. Auch der Salat fehlt nicht. Gewählt wird unter täglich drei Menüs (normal, leichte und vegetarische Kost). Mit Suppe und Nachspeise liegen die Kosten bei sieben Euro, ohne Suppe bei 6,70 Euro. Geliefert wird von Montag mit Freitag. Essen für das Wochenende wird als Tiefkühlkost am Freitag mitgeliefert. Die Kunden stellen den individuellen Essensplan wöchentlich zusammen. Ausgeliefert wird in der Stadt, in den Randgemeinden und bis nach Schwebheim und Üchtelhausen. Äußerst flexibel ist die Teilnahme gehandhabt. Abbestellungen werden bis 12 Uhr für den nächsten Tag angenommen.
200 Teilnehmer hat der Menüservice der Malteser. Alle 14 Tage ist der Essensplan zu erstellen. Täglich stehen fünf Gerichte (Vollkost, leichte Kost, für Diabetiker, kleines Menü und Schlemmer-Menü) zur Wahl. Die Tiefkühlkost wird in der die Hitze speichernden Aluschale in der Geschäftsstelle am Hainig erhitzt, dann ausgeliefert. Der Preis liegt unter sechs Euro. Vorspeisen, Salat und Obst werden für einen Aufschlag von bis zu einem Euro mitgeliefert.
Aus einem Katalog mit 150 Essensvorschlägen kann beim Essen auf Rädern des Roten Kreuzes ausgesucht werden. Auch diese Speisen werden in der Dienststelle erhitzt und dann heiß ausgefahren. Bestellt wird wöchentlich, auch für nur wenige Tage in der Woche. Vorspeise und Nachtisch erhöhen den Preis um einen Euro. Er schwankt etwas stärker als bei der Konkurrenz, bewegt sich aber auf dem gleichen Niveau. Das BRK hat etwa 200 Stammkunden.
Kontakte
Johanniter, Tel. (09721) 70 37 0; Paritätischer Wohlfahrtsverband, Tel. (09721) 24 61 3; Malteser Hilfsdienst, Tel. (09721) 93 09 11 19 und BRK, Tel. (09721) 94 90 41 4.