Mit der offiziellen Übergabe der Anordnungsbeschlüsse ist die geplante Waldneuordnung für Weipoltshausen und Zell einen Schritt weiter. Bei einer Informationsveranstaltung des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken wurden die geplanten Maßnahmen und das Verfahrensgebiet vorgestellt.
Die Waldneuordnung betrifft 666 Flurstücke bei 67 Besitzständen in Weipoltshausen und 1211 Flurstücke bei 211 Besitzständen in Zell. Ziel ist es, die Bewirtschaftung der Waldflächen effizienter zu gestalten und gleichzeitig ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Durch eine Neuordnung der Parzellen, welche oft unter 1000 Quadratmetern klein und weniger als zwei Meter breit sind, und den Ausbau der Wegeinfrastruktur sollen die Nutzung und Erreichbarkeit der Waldflächen verbessert werden.
Die Vertreter des ALE Unterfranken, Florian Schmitt und Johannes Krüger, sowie Stephan Thierfelder vom AELF Schweinfurt erläuterten die geplanten Schritte und beantworteten die Fragen der Waldbesitzer und Bürger.
Ein oft angesprochener Punkt der Veranstaltung war die anstehende Wahl des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaften Weipoltshausen 2 und Zell 2. Dieser Vorstand wird die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen begleiten und mit den Behörden sowie den betroffenen Waldbesitzern zusammenarbeiten. Die offizielle Wahl findet am 7. April um 19 Uhr im Sportheim Zell statt.
Positive Resonanz aus der Bevölkerung
Bereits in der Vorbereitungsphase der Anordnung wurde mit sieben Waldbegehungen, einem Seminar und drei Versammlungen intensive Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Bürgermeister Johannes Grebner erklärte, dass es lediglich in der ersten Versammlung Skepsis seitens der Bürger gegeben hätte, diese durch weitere Infoveranstaltungen und Zusammenarbeit mit der ALE aber schnell ausgeräumt waren. Auch die bereits erfolgten Waldneuordnungen in Üchtelhausen und in Hambach hätten die Teilnehmer positiv gestimmt.
Johannes Krüger, zuständig für Land- und Dorfentwicklung, erzählte, dass das Interesse an Waldneuordnungen stetig zunehme. Die aufgrund der fränkischen Realteilung entstandene Zersplitterung der Grundstücke mache es den Eigentümern nahezu unmöglich, den Anforderungen an den Klimawandel gerecht zu werden. Die steigende Nachfrage nach Anträgen auf Waldneuordnung sei also nachvollziehbar.
Einmalig in Bayern ist die in Weipoltshausen geplante Kombination aus Waldneuordnung und Wasserrückhalt in der Fläche. "Jeder Kubikmeter, der zurückgehalten wird, nutzt dem Wald und schadet nicht der Ortschaft" so Krüger.
Florian Schmitt, technischer Amtmann beim ALE, kam in seiner Rede schnell auf Zahlen zu sprechen: "Da der Wald nicht erschlossen ist, müssen Wege gebaut werden. In Zell sind etwa zehn Kilometer geplant, mit einer Investitionssumme von circa 770.000 Euro, in Weipoltshausen vier bis fünf Kilometer Wegebau bei etwa 450.000 Euro Investitionssumme".
Die Maßnahmen werden durch eine Förderung von bis zu 85 Prozent unterstützt, und auch fachlich steht das ALE von Anfang an der Teilnehmergemeinschaft zur Seite. Nach der offiziellen Übergabe der Beschlüsse kann nun mit der konkreten Umsetzung begonnen werden.