Universal Motorgerät – unter dieser Bezeichnung verkauft der Hersteller Mercedes Benz ein Fahrzeug, das vor allem in seiner Kurzform Unimog geläufig ist. In der vollständigen Bezeichnung steckt jedoch vieles von dem, was Unimogs bei vielen Bauhöfen, Straßenmeistereien, Forst- und landwirtschaftlichen Betrieben, aber auch bei Hilfs- und Rettungsorganisationen so beliebt macht: Das robuste, extrem geländegängige Fahrzeug ist beinahe die oft zitierte "eierlegende Wollmilchsau", oder, wie Stefan Dülk es gewandter ausdrückt: "ein Schweizer Messer auf vier Rädern".
Dülk ist Verkaufsberater der Firma Herold aus Würzburg, die der Stadt Gerolzhofen den nigelnagelneuen Unimog U319 verkauft hat, der jetzt beim Stadtbauhof steht und von den dortigen Mitarbeitern ganzjährig eingesetzt werden wird. Er ersetzt dort laut Bürgermeister Thorsten Wozniak einen 25 Jahre alten Vorgänger, ebenfalls ein Unimog, bei dem die Reparaturkosten mit der Zeit überhand genommen haben. Knapp über 150 000 Euro hat die Stadt es sich kosten lassen, dem Bauhof ein neues Arbeitsgerät zu beschaffen, das Wozniaks Worten nach "funktionieren muss und keinen Luxus darstellt". Das Vorgängerfahrzeug wurde vom Verkäufer mit dessen Restwert in Zahlung genommen.
Vorhandene Zusatzgeräte sind weiter verwendbar
Dass man einen Unimog durch einen Unimog ersetzt hat, hat durchaus Vorteile, die sich auch rechnen. So sind die vorhandenen Zusatz- und Anbaugeräte für das Fahrzeug weiter verwendbar, etwa der Schneepflug oder der Silostreuer zum Ausbringen von Streusalz-Lauge.
Laut Bauhofleiter Michael Finster habe man vor der Kaufentscheidung ein Vorführfahrzeug ausgiebig getestet und sich bewusst dafür entschieden, weiter einen Unimog einzusetzen. Dieser könne sowohl im Winterbetrieb als auch im Sommer für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt werden – vom Schneeräumen bis zur Bewässerung der Bäume. Die vorhandene Ladefläche macht dies möglich.
Dülk hob die Vorzüge des Neufahrzeugs im Vergleich zu dessen Vorgänger hervor. Beispielsweise erfülle der neue Unimog, der mit 190 PS die für diesen Typ schwächste verfügbare, dennoch ausreichende Motorisierung hat, die Abgasnorm Euro 6e; die Abgaswerte seien damit 15-fach besser als beim Vorgänger mit Euro-1-Norm. Die gewählte Größe des 4,80 Meter langen Fahrzeugs (zulässiges Gesamtgewicht: elf Tonnen) sei bewusst so gewählt worden, dass enge Straßen und Wege in der Altstadt befahren werden können. Die Fahrerkabine biete dem Bediener ein gutes Sichtfeld und sei ergonomisch so gestaltet, dass der Fahrer möglichst ermüdungsfrei arbeiten kann.