Mächtig gebaut wird im Ortskern von Werneck. Neben der Sanierung des Rathauses und dem Neubau der VR-Bank am Balthasar-Neumann-Platz entsteht im Karree von Schönbornstraße und Meininger Straße fast unbemerkt eine neue Wohnanlage mit drei großen Gebäuden und 33 Eigentumswohnungen. Eine innerörtliche Nachverdichtung für mehr Wohnraum auf dem Land.
Auf dem Gelände stand bis zum Abriss 2017 das ehemalige katholische Pfarrheim. Stehengeblieben ist das frühere Pfarrhaus. Die katholische Kirchenstiftung hatte ihr Areal nebst großem Parkplatz an die Schweinfurter BWG-Wohnbau GmbH verkauft, um den Bau ihres neuen Pfarrzentrums an der Kirche Mariä Himmelfahrt finanzieren zu können.
Das Bau-Gelände an der Schönbornstraße ist zentral gelegen, in der Nähe von Ärzten, Apotheken, Einzelhandel oder Gaststätten, noch dazu nah beim Kreisaltenheim, aber dennoch etwas versteckt. Ideal für den altengerechten Wohnungsbau, erkannte die BWG. Sie ist Bauträger des "Wohnparks Werneck" und seiner Millionen-Investition.
Gemeinde will zusätzliche Wohnmöglichkeiten für Senioren bieten
Weil es auch Ziel der Gemeinde Werneck ist, zusätzliche Wohnmöglichkeiten gerade für Senioren im Ort bieten zu können, unterstützte sie das Vorhaben. Die Kommune verkaufte der BWG-Wohnbau eine kleine Fläche an der Meininger Straße, damit der Investor über die frühere Parkplatz-Zufahrt das Grundstück auch von Süden her erschließen konnte. Zudem stellte die Gemeinde den Bebauungsplan auf, so dass schnell Baurecht geschaffen werden konnte.
Im Frühjahr 2018 begann der Rohbau für das erste Wohngebäude. Zunächst waren zwei Bauabschnitte geplant, aber wegen der großen Nachfrage sind mittlerweile schon alle drei Mehrfamilienhäuser errichtet: je drei Geschosse hoch und mit zehn beziehungsweise 13 Wohnungen, jede mit zwei bis vier Zimmern, Terrasse oder Balkon, zwischen 70 und 130 Quadratmeter groß.
Der Bedarf ist da. "Bis auf zwei Wohnungen sind alle verkauft", sagt BWG-Prokurist Carsten Dotterweich, teils zur Eigennutzung, teils als Kapitalanlage. Attraktiv sei die Anlage wegen ihrer zentralen Lage zwischen Schweinfurt und Würzburg, aber auch wegen ihrer Position im Innenort, fußläufig zum Marktplatz. Danach richte sich auch der Preis: "Lage, Lage, Lage", unterstreicht Dotterweich.
Seniorengerechte Wohnanlagen haben in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung zu verzeichnen. Unter seniorengerecht ist zu verstehen, dass Räume, Treppen, Türen und Einrichtungsgegenstände an Normen für Barrierefreiheit angelehnt werden, dass sie behindertengerecht gebaut beziehungsweise vorgerüstet sind.
Erstes Gebäude ist Ende September bezugsfertig
Entsprechend den Ansprüchen älterer Menschen werden bei der Bauausführung beispielsweise die Wohnungsgrundrisse gestaltet, die Türbreiten, Stufenhöhen, Zugangswege oder Aufzugsanlagen. "Wer im Alter selbstständig ist, kann dort gut wohnen", gibt Dotterweich die Zielgruppe an.
Gemeinschaftliche Räume oder Betreuung wie in Seniorenheimen gibt es im Wohnpark Werneck allerdings nicht. Aber die Möglichkeit, im nahen Kreisaltenheim beispielsweise zu Mittag zu essen.
Ende September soll das erste Gebäude bezugsfertig sein, Ende Dezember das zweite, Ende Mai 2020 das dritte. Die Begrünung des "Wohnparks" wird dann im kommenden Jahr vorgenommen, so Dotterweich.
Das ehemalige Pfarrhaus auf dem Gelände an der Schönbornstraße hat die BWG inzwischen weiterverkauft an einen Privatmann, der es herrichten und vermieten will. Dessen Großmutter war einst dort Pfarrhaushälterin, weiß Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl, so dass der Käufer auch einen persönlichen Bezug zum Gebäude habe.