Die Planungen für das neue Röthleiner Neubaugebiet am Spiesheimer Weg, das den Namen „An der Tränke I“ erhalten soll, befinden sich zwar noch im Anfangsstadium, aber es geht voran. Der Gemeinderat hat die zeichnerischen Entwurfsplanung mehrheitlich abgesegnet.
Nach Diskussionen in der vorvergangenen Gemeinderatssitzung hat es kürzlich eine nichtöffentliche Informationsveranstaltung zum Thema „altengerechtes Wohnen“ gegeben. Zu Gast waren Verantwortliche der Arbeiterwohlfahrt, die verschiedene Wohnmodelle vorstellten. Dabei kam zu Tage: Derzeit fehle der Bedarf in der Großgemeinde für eine Pflegeeinrichtung, die im ersten Bauabschnitt auch nicht geplant wird.
Architekt Artur Metz und Verwaltungsleiter Siegbert Turbeis erläuterten die Modalitäten der aktuellen Planung – ein optimiertes Konglomerat der ursprünglich drei in einer früheren Gemeinderatssitzung vorgestellten Entwurfsvarianten. Dabei geht es zunächst nicht ums Detail, sondern um grundlegende Rahmenbedingungen für die geplanten 31 Bauplätze.
Diskutiert wurde über die sogenannte offene Bauweise: Dabei dürfen unterschiedliche Hausformen eine Gesamtlänge von 50 Metern nicht überschreiten, können aber innerhalb von Baufeldern abhängig individuell platziert werden. Auch wenn gewisse gestalterische Spielräume nötig seien, riet Architekt Metz von zu freien Varianten ab. Zu groß sei die Gefahr eines Sammelsuriums an versetzt angeordneten Gebäuden, die den dörflichen Charakter Röthleins entscheidend verändern.
Turbeis mahnte, die Gestaltungsfreiheit so anzuwenden, „dass alles einen ortsbildgestalterischen Sinn ergibt“. Es müssten „gewisse Grundzüge“ als Maßstab im Bebauungsplan festgehalten werden, die dann auch bindend seien. Sonst gäbe „Fluten von Befreiungsanträgen“, so Turbeis.
Festzulegen, so der Tenor im Rat, seien Gebäudestandorte und Zufahrten, dagegen wolle man die Firstrichtung freistellen. Auch Spielplatz, Straßenlage und Begrünung sind bereits fixiert, ebenso die Verbreiterung der Straße am Gern für eine beidseitige Befahrung der momentanen Einbahnstraße. Auch für den Bau von Reihenhäusern gebe es Spielraum da, obgleich laut Bürgermeister Albrecht Hofmann die Nachfrage doch in erster Linie auf Einzelhäuser abzielt.
„Bauchschmerzen“ hatte Gemeinderat Hilmar Kirch ob der ausreichenden Nachfrage für 31 Bauplätze in Anbetracht der demografischen Entwicklung. Auch dafür lasse die offene Bauweise Optionen, erläuterte Metz. Die Gemeinde könne Grundstücke für Doppel- oder Reihenhausbebauung zurückhalten und dann flexibel nach Bedarf entscheiden.
Bruno Döpfert mahnte, die Energieversorgung nach neustem Stand zu planen, und Hilmar Kirch beantragte die Einbindung der Überlandzentrale in die Entscheidungsfindung. Letztendlich verabschiedete der Gemeinderat mit großer Mehrheit das vorgestellte Layout der Entwurfsplanung. Jetzt soll das Architekturbüro einen genehmigungsfähigen Plan ausarbeiten.