Das neue Alkoholsteuergesetz und die EU-Spirituosenverordnung standen zur Hauptversammlung des Fränkischen Klein- und Obstbrenner-Verbandes im Blickpunkt. Referent war Bundesgeschäftsführer Gerald Endrich, der zunächst auf die Abschaffung des Branntweinmonopols einging.
In diesem Zusammenhang habe die Bundesregierung der EU-Kommission einen Auslaufplan für die Abfindungsbrennereien und Stoffbesitzer für die Jahre 2014 bis 2017 vorlegen müssen. Dieser sehe für die Übergangszeit bis zum 31. Dezember 2017 teilweise Begrenzungen der Gesamt-Ablieferungsmenge sowie der Ablieferungsmenge für den einzelnen Brenner beziehungsweise Stoffbesitzer vor. Endrich wies darauf hin, dass mit der Aufhebung des Branntweinmonopol-Gesetzes das neue Alkoholsteuergesetz in Kraft trete.
In diesem Zusammenhang nannte er nochmals die wichtigsten Veränderungen, die sich ab 1. Januar 2018 für die Abfindungsbrenner und Stoffbesitzer ergeben. Brennrechte könnten nicht mehr verkauft oder gekauft, sondern nur noch von den Zollämtern zugeteilt werden. Zum Betrieb einer Abfindungsbrennerei sei künftig eine alkoholsteuerrechtliche Erlaubnis nötig. Es bestehe Bestands- und Vertrauensschutz für alle Abfindungsbrenner.
Gut vertreten
In seinem Rechenschaftsbericht ging Vorsitzender Hubert Fröhlich zunächst auf die Kontakte zu Mandatsträgern ein. Auch auf bundespolitischer Ebene sei man sehr gut vertreten, freute sich Fröhlich über den Bundesgeschäftsführer Gerald Endrich und den Bundesvorsitzenden, Bundestagsabgeordneter Alois Gehrig. Die Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau sei ein starker Partner, nannte der Vorsitzende unter anderem neben dem Clusterprojekt „Fränkische Hauszwetschge“ auch die Ausbildung zum staatlich geprüften Brenner, die dort stattfinde. „Beim Streuobsttag im Oktober sind wir natürlich auch mit einem Stand vertreten“, fuhr Fröhlich fort.
Natürlich beschäftige sich der Brennerverband auch mit Rechtsfragen, ging der Redner auf die angelegte Erfahrungsbörse ein. Neben den regionalen Veranstaltungen informierte er über die Saatenmesse und den jüngsten Streuobstwiesen-Workshop mit dem Bund Naturschutz. Als wichtiges Thema sah Fröhlich auch die Pressearbeit an, denn die interne Zusammenarbeit reiche oft nicht aus. Als eines der wichtigen Ereignisse nannte er die Desta in Volkach und zeigte sich stolz auf die Gründung des Verbandes für Bayerische Edelbrandsommeliers.
Ein großes Thema für den Verband sei im vergangenen Jahr die Berufsausbildung „Staatlich geprüfter Brenner“ gewesen. Eine gute Sache, die Geschäftsführerin Andrea Bätz ins Leben gerufen hatte.
Vertretung der Obstbrenner
Der fränkische Verband ist einer der ältesten und mit derzeit rund 1820 Mitgliedern der fünftgrößte im Bundesverband der Klein- und Obstbrenner. Als Aufgaben und Ziele sehen sie die Interessensvertretung der meist kleinbäuerlich strukturierten Korn- und Obstbrenner, die Wissens- und Erfahrungsvermittlung an die Mitglieder und die jährliche Branntweinprämierung mit dem Ziel, beste fränkische Branntweine aus Beeren, Korn, Stein- und Kernobst zu erzeugen.